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Tödliche Waffen für Russland: USA sanktionieren chinesische Drohnen-Firmen


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USA verhängen Sanktionen
Russlands tödliche Drohnen sollen aus China kommen


17.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Lieferung aus China: Mitglieder einer Minenräumeinheit in der Ukraine entfernen einen Sprengkopf aus einer russischen Kamikaze-Drohne.Vergrößern des Bildes
Lieferung aus China: Mitglieder einer Minenräumeinheit in der Ukraine entfernen einen Sprengkopf aus einer russischen Kamikaze-Drohne. (Quelle: NATIONAL POLICE OF UKRAINE)
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Die USA greifen hart durch und verhängen Sanktionen: Denn China soll tödliche Kampfdrohnen für Russlands Krieg gegen die Ukraine produzieren. Die militärische Zusammenarbeit zwischen Peking und Moskau scheint intensiver als gedacht.

Bastian Brauns berichtet aus Washington

Die US-Regierung hat erstmals gezielte Sanktionen gegen chinesische Firmen verhängt, die an der Produktion russischer Drohnen beteiligt sein sollen. Das US-Finanzministerium teilte am Donnerstag mit, dass insgesamt drei chinesische Unternehmen und eine Einzelperson von dieser Maßnahme betroffen sein sollen. Der Grund: Sie sollen für die Entwicklung der sogenannten "Garpiya"-Kampfdrohnen verantwortlich sein. Diese Drohnen werden von Russland in seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt, sowohl um Infrastruktur zu zerstören als auch, um Zivilisten zu töten.

Nach Ansicht der amerikanischen Regierung liegt die besondere Brisanz darin, dass diese Drohnen offenbar vollständig in China entwickelt und produziert werden. Anschließend sollen sie demnach nach Russland geliefert und dort im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Die USA hatten schon früher Sanktionen gegen chinesische Unternehmen verhängt. Der Grund war damals aber, dass diese Firmen Komponenten an Russlands Rüstungsindustrie lieferten, die für sich genommen auch zivilen Zwecken hätten dienen können.

Laut den offenbar neuen Erkenntnissen sollen die jetzt betroffenen Firmen ganze Waffensysteme entwickeln – und zwar in direkter Zusammenarbeit mit russischen Rüstungsunternehmen. In einer Pressemitteilung des US-Finanzministeriums ist dazu eine Erklärung des Unterstaatssekretärs Bradley T. Smith, zuständig für Terrorismus und Finanzkriminalität, zu lesen: "Russland ist zunehmend auf das Fachwissen ausländischer Experten und den Import fortschrittlicher Technologien angewiesen, um sein Waffenprogramm aufrechtzuerhalten und seinen militärischen Feldzug gegen die Ukraine voranzutreiben."

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Die nächste geopolitische Eskalationsstufe

Die Maßnahmen der USA verdeutlichen damit nicht nur eine Verschärfung des bisherigen Sanktionsregimes, sondern offenbaren auch die wohl wachsende Bedeutung Chinas als Akteur im russischen Militärsektor. Besonders brisant ist die Tatsache, dass der Einsatz dieser gemeinsamen, chinesisch-russischen Drohnen in der Ukraine weitreichende Folgen hat. Die "Garpiya"-Drohnen gelten als zentraler Bestandteil der russischen Angriffe auf die kritische Infrastruktur des Landes. Diese offenbar neue Allianz zwischen Peking und Moskau im militärischen Bereich zeigt, wie sich die geopolitischen Fronten im Ukraine-Krieg weiter verhärten.

Betroffen von den verhängten Sanktionen sind laut Presseerklärung die chinesischen Unternehmen "Xiamen Limbach Aircraft Engine Co., Ltd." und "Redlepus Vector Industry Shenzhen Co Ltd". Diese Firmen sollen die Motoren und elektronischen Komponenten für die "Garpiya"-Drohnen herstellen. Die "Garpiya"-Drohnen sollen den iranischen "Shahed"-Drohnen stark ähneln. Die sogenannten "Limbach L-550 E-Triebwerke" wurden ursprünglich von einem deutschen Unternehmen entwickelt und werden inzwischen in China von einer lokalen Firma mit dem Namen "Xiamen Limbach" produziert.

Den Erkenntnissen der Amerikaner zufolge arbeiten die chinesischen Firmen eng mit dem russischen Rüstungsunternehmen "AO IEMZ Kupol" zusammen, das selbst schon seit 2023 auf der Sanktionsliste steht. Offenbar kamen die Kampfdrohnen aus chinesischer Produktion in diesem Jahr mehrfach über eine russische Vermittlungsfirma mit dem Namen "TSK Vektor" nach Russland.

Die US-Sanktionen sollen nun nicht nur sämtliche Vermögenswerte der betroffenen Unternehmen in den USA blockieren. Sie verbieten es auch Amerikanern, jegliche Art von Geschäften mit diesen Firmen zu tätigen. Das US-Finanzministerium will die nun eingerichteten Sanktionen auch als Warnung verstanden wissen, insbesondere an ausländische Finanzinstitute. Das Signal: Wer Geschäfte mit Russlands militärisch-industriellem Komplex erleichtert oder ermöglicht, der muss ebenfalls mit Sanktionen rechnen.

Peking hatte sich offiziell immer wieder als neutral im Ukraine-Konflikt positioniert. Sogar mit einer eigenen Friedensinitiative wollte sich China in den vergangenen Monaten als relevante, neutrale, diplomatische Supermacht in Szene setzen. Die jetzt verhängten US-Sanktionen zeichnen ein anderes Bild: Chinas Rolle in diesem Krieg scheint weit aktiver und in keiner Weise neutral zu sein. Chinesische Unternehmen beliefern Russland mit Kriegs-verlängernder Technologie.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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