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Bombenhagel: Selenskyj beklagt "täglichen russischen Terror" | Newsblog


Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Selenskyj: "Das ist der tägliche Terror"


Aktualisiert am 30.09.2024 - 05:27 UhrLesedauer: 37 Min.
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Videos zeigen die Explosion des Munitionslagers (Quelle: t-online)

Annalena Baerbock plädiert für die Aufhebung der Reichweitenbeschränkung westlicher Waffen. Derweil hat Russland offenbar Zehntausende Tonnen Munition verloren. Alle Informationen im Newsblog.

Selenskyj: "Das ist der tägliche Terror"

5.40 Uhr: Russland greift die Ukraine mit unverminderter Härte an. Das russische Militär setze täglich etwa 100 Gleitbomben, die von Flugzeugen aus direkt ins Ziel gelenkt werden, in der Ukraine ein, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Am Sonntag hätten die Russen bei einem Angriff auf die Industriestadt Saporischschja im Süden des Landes 14 Menschen verletzt, es seien Wohnhäuser getroffen worden. Auch in den Regionen Charkiw, Donezk und Sumy hätten die Russen mit Gleitbomben zugeschlagen. "Dies ist der tägliche Terror Russlands."

Selenskyj sagte weiter, dies sei eine ständige Erinnerung an alle Partner der Ukraine, "dass wir mehr weitreichende Angriffskapazitäten für die Ukraine brauchen, dass wir mehr Luftverteidigung für die Ukraine brauchen, dass wir mehr Sanktionen gegen Russland brauchen".

Berichte: Anhaltende Drohnenangriffe auf Kiew

3.40 Uhr: Russland setzt nach Augenzeugenberichten seine nächtlichen Drohnenangriffe auf Kiew fort. Erneut seien Explosionen zu hören, die sich wie der Einsatz von Flugabwehrsystemen anhörten, berichten Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters. Das ukrainische Militär hatte zuvor erklärt, Russland habe Drohnenangriffe gestartet.

Russland: Ukraine greift Umspannwerk bei AKW Saporischschja an

1.50 Uhr: Laut der Leitung des von Russland kontrollierten Atomkraftwerks (AKW) Saporischschja sollen ukrainische Streitkräfte erneut ein nahe gelegenes Umspannwerk angegriffen und einen Transformator zerstört haben. Auf Telegramm teilt die AKW-Leitung mit, dass ein Artillerieeinschlag den Transformator im Umspannwerk "Raduga" in der Stadt Enerhodar im Südosten der Ukraine getroffen habe. Außerdem wurde ein Foto veröffentlicht, auf dem Rauch aus dem Dach eines Gebäudes aufsteigt. Die Stromversorgung von Enerhodar sei nicht unterbrochen worden, heißt es weiter.

Das Atomkraftwerk Saporischschja, mit sechs Reaktoren das größte Europas, wurde in den ersten Tagen des russischen Einmarsches in die Ukraine im Februar 2022 von den russischen Streitkräften in Besitz genommen. Beide Seiten beschuldigen sich regelmäßig gegenseitig, das Kraftwerk anzugreifen oder einen Angriff zu planen.

Baerbock: Weitreichende Waffen wichtig zur Überwindung von Minengürtel

1.25 Uhr: Nach Ansicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sollte die Ukraine zur Selbstverteidigung auch weitreichende Waffen einsetzen können: "Ich habe immer gesagt, die spielen eine wichtige Rolle, gerade um im Osten der Ukraine über diesen Minengürtel zu kommen", sagt die Grünen-Politikerin in der ARD.

Auf die Frage, ob künftig etwas anderes von Deutschland geliefert werden solle, antwortet sie: Sie habe ihre Ansicht dazu deutlich gemacht, Bundeskanzler Olaf Scholz habe eine andere Meinung: "Und in einer Koalition – in einer demokratischen Koalition – ist es dann so, dass, wenn man sich auf den Punkt eben nicht einigen kann, wir das nicht mit unterstützen können. Das machen dann die Amerikaner und die Briten und die Franzosen."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf die Erlaubnis für den Einsatz westlicher Waffen auch hunderte Kilometer jenseits der Grenze zu Russland. Damit sollen nach seiner Darstellung etwa Bomber noch auf Stützpunkten angegriffen werden können. Die USA müssten den entsprechenden Einsatz von ATACMS-Raketen und Großbritannien von Storm-Shadow- Marschflugkörpern genehmigen. Deutsche Taurus-Marschflugkörper könnten anders als vergleichbare Waffensysteme aus Großbritannien oder Frankreich sogar Moskau erreichen.

Ostukraine: Artillerieduelle und russische Luftangriffe

0.20 Uhr: Heftige Artillerieduelle und russische Luftangriffe mit Gleitbomben haben die Frontabschnitte im Osten der Ukraine erschüttert. Allein bei Sumy und Charkiw seien etwa 20 Siedlungen von russischer Artillerie beschossen worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit.

Aus den Krisengebieten rund um den Donbass wurden neue russische Angriffe gegen die ukrainischen Verteidigungslinien gemeldet. Bei Pokrowsk seien 13 Attacken abgeschlagen worden, bei Kurachowe seien 17 Vorstöße russischer Truppen gestoppt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Ähnlich schwere Kämpfe wurden den Angaben zufolge in der Gegend von Wuhledar ausgetragen. Ukrainische Militärexperten befürchteten, dass der seit zwei Jahren umkämpfte kleine Ort im südlichen Abschnitt des Donbass in Kürze von russischen Einheiten erobert werden könnte.

Sonntag, 29. September

Dänemark gibt weitere Ukraine-Militärhilfe frei

20.01 Uhr: Dänemark hat die Freigabe eines weiteren militärischen Unterstützungspakets für die Ukraine bekanntgegeben. Mit den Mitteln in Höhe von 1,3 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 174 Millionen Euro) sollen "in der Ukraine hergestellte Waffen und militärische Ausrüstung an die Front geliefert werden", wie das dänische Verteidigungsministerium am Sonntag mitteilte. Zur Finanzierung sollen demnach auch eingefrorene russische Vermögenswerte herangezogen werden.

Zudem kündigte die Regierung in Kopenhagen die Schaffung eines gemeinsamen dänisch-ukrainischen Rüstungsindustriestandorts in Kiew an. In ihm sollen laut dem dänischen Handels- und Industrieministerium neue Partnerschaften im Verteidigungssektor entwickelt werden. "Kriege werden nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der Industrie gewonnen", erklärte Minister Morten Bödskov.

Dänemark zählt zu den entschlossensten Verbündeten der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg. Im Februar hatte die dänische Regierung ein zehnjähriges Sicherheitsabkommen mit der Ukraine unterzeichnet - nach dem Vorbild ähnlicher Partnerschaften, die zuvor bereits unter anderem Deutschland, Frankreich und Großbritannien eingegangen waren.

Moskau verteidigt Erweiterung der Nukleardoktrin

17.44 Uhr: Die Atommacht Russland hat die Änderungen ihrer Doktrin zum Einsatz von Nuklearwaffen gegen Kritik verteidigt. Die neuen Grundlagen der nuklearen Abschreckung seien deshalb notwendig, weil sich die Infrastruktur der Nato immer weiter an die Grenzen Russlands annähere und westliche Mächte mit ihren Waffenlieferungen an die Ukraine einen Sieg über Moskau erreichen wollten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Die Entscheidung über die Notwendigkeit des Einsatzes der Atomwaffen werden von den Militärs getroffen, sagte er.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Materialien der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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