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JASSM-Marschflugkörper: Liefern USA neue Waffen an die Ukraine?


Mit Reichweite bis nach Russland
USA erwägen Lieferung neuer Langstreckenwaffen an die Ukraine

Von t-online, sic

16.08.2024Lesedauer: 2 Min.
U.S. Air Force B-1B Lancer Stealth BomberVergrößern des Bildes
Ein JASSM-Marschflugkörper der USA: Bald könnten solche Waffen an die Ukraine geliefert werden. (Quelle: Sr.Airman River Bruce/Us Air/imago)

Die USA wollen offenbar weitere Langstreckenflugkörper in die Ukraine liefern. Diese sollen dann wohl von F-16-Kampfjets abgefeuert werden.

Die USA überlegen offenbar, weitere Langstreckenwaffen an die Ukraine zu liefern. So sollen die neuen F-16-Kampfjets der Ukraine offenbar mit JASSM-Marschflugkörper bestückt werden, berichtet "Politico".

Eine endgültige Entscheidung über die Lieferung des Marschflugkörpers sei aber noch nicht gefallen, die Regierung arbeite derzeit an den Details, berichtet ein Beamter der Biden-Regierung. Geklärt werden müsse noch die Übertragung sensibler Technologien und ob die ukrainischen Jets den rund eine Tonne schweren Marschflugkörper mit einem 450 Kilogramm schweren Sprengkopf abfeuern können. Dem Bericht zufolge arbeitet das US-Verteidigungsministerium mit den ukrainischen Streitkräften bereits an einer Lösung.

Die Regierung wollte sich dazu zunächst nicht äußern. "Wir prüfen eine Reihe von Optionen, um den Sicherheitshilfeanforderungen der Ukraine nachzukommen, haben jedoch keine Informationen, die wir weitergeben könnten", zitiert "Politico" den Pentagon-Sprecher Jeff Jurgensen.

Diese Vorteile hätten die US-Marschflugkörper für die Ukraine

Laut dem Experten für Raketentechnologie, Fabian Hoffmann, ist der JASSM vergleichbar mit den französisch-britischen Marschflugkörpern Storm Shadow/SCALP-EG oder dem deutschen Taurus-Marschflugkörper. "JASSM zeichnet sich durch einen kaum ortbaren Rumpf aus, der einen geringeren Radarquerschnitt als andere Marschflugkörper seiner Klasse aufweist", schreibt Hoffmann auf X.

Im Gegensatz zum Taurus verfüge der JASSM jedoch über keinen Gefechtskopf zur Penetration von Bunkeranlagen. "Es gibt jedoch wahrscheinlich keine russischen Ziele in der Ukraine, für die dies relevant wäre." Mehr zum Marschflugkörper Taurus lesen Sie hier.

Laut Hoffmanns Schätzung haben die USA rund 2.000 der Marschflugkörper zwischen 2003 und 2021 angeschafft. Obwohl einige der Geschosse bereits eingesetzt worden seien, sollten die USA demnach über ein bedeutendes Arsenal verfügen. Wenn die Ukraine die JASSM-Marschflugkörper erhielte, hätten die ukrainischen Streitkräfte "zum ersten Mal Zugang zu zwei Typen westlicher Langstreckenwaffen in großer Zahl", schreibt der Experte weiter.

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Die ukrainischen Bestände an Storm Shadow/SCALP-EP-Marschflugkörpern dürften mittlerweile weitgehend aufgebraucht sein. Weiterhin verfügt die Ukraine jedoch über ballistische Raketen des Typs ATACMS aus den USA. Mit beiden Waffensystemen würden die russischen Bemühungen zur Raketenabwehr "erheblich erschwert" werden, so Hoffmann. Die ukrainischen Streitkräfte könnten mit diesen Geschossen leichter die russische Flug- und Raketenabwehr überwinden.

Reichweite gibt der Ukraine neue Optionen

Durch die Reichweite von rund 370 Kilometern könnte die Ukraine auch Ziele auf der Halbinsel Krim erreichen, wo sich Hunderte russische Militärstützpunkte, Flugplätze, Luftabwehrsysteme und Logistikzentren befinden. Der neue Marschflugkörper ermöglicht zudem Angriffe tief hinter den Frontlinien in den teilweise besetzten Regionen Donezk und Luhansk.

Zudem könnten russische Militärflughäfen und Flugzeuge bis zu 200 Kilometer hinter der Grenze zerstört werden. Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens 20 Flugplätze angegriffen werden könnten.

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