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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ukrainischer Raketenangriff Plötzliche Explosionen an Stadtstrand – Menschen in Panik
Bei einem Raketenangriff auf die Krim sind am Sonntag mehrere Menschen ums Leben gekommen. Nun veröffentlichte Aufnahmen zeigen den Moment, in dem Raketentrümmer einen Strandabschnitt treffen.
Immer wieder greift Russland von der Krim aus die Ukraine an. Die Schwarzmeerhalbinsel wird daher auch selbst immer wieder zum Ziel ukrainischer Attacken. Nun wurden bei einem Angriff vier Menschen getötet und mehr als 150 verletzt. Getroffen wurde ein Stadtstrand im Norden der Hafenstadt Sewastopol, die seit 240 Jahren Sitz der russischen Schwarzmeerflotte ist.
Kremlsprecher Dimitri Peskow sprach von einer "barbarischen Attacke" und machte die US-Regierung für den Angriff mitverantwortlich. Die USA hatten im Herbst 2023 mit der Lieferung der von der Ukraine länger erbetenen ATACMS-Raketen begonnen, die für den Angriff eingesetzt worden sein sollen.
Zudem lockerten die USA das lange geltende inoffizielle Verbot eines Einsatzes ihrer Waffen gegen russisches Territorium. Für die Krim hat diese Neuerung allerdings keine Auswirkungen, da die von Russland kontrollierte Halbinsel völkerrechtlich zur Ukraine zählt. Kiew konnte daher dort schon vorher militärische Ziele mit westlichen Waffen bekämpfen.
Moskau hingegen nutzte die Berichte über die vielen zivilen Opfern des jüngsten Angriffs, um seine Darstellung eines inhumanen Westens und einer angeblich faschistischen Führung in der Ukraine vor allem für die eigenen Bürger zu bekräftigen.
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Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen den Moment, in dem Raketentrümmer vor einem Stadtstrand der Krim-Hafenstadt Sewastopol niedergehen und explodieren.
Bei dem jüngsten ukrainischen Raketenangriff auf die von Russland annektierte Schwarzmeerhalbinsel sind am Wochenende mehrere Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden.
Nach russischen Angaben feuerte Kiew dabei fünf Raketen vom US-Typ ATACMS ab.
Der Angriff ereignete sich am Sonntag um die Mittagszeit. Einen Raketenalarm habe es nicht gegeben.
Von russischen Medien veröffentlichte Videos zeigten Menschen an einem Strand, die nach Explosionen panisch die Flucht ergriffen.
Nach dem Angriff hatte Russland zunächst erklärt, vier Raketen abgeschossen und die fünfte mittels der eigenen Flugabwehr abgelenkt und über einem Strand zum Absturz gebracht zu haben. Nach Bekanntwerden der hohen Opferzahlen aber änderte das Militär jedoch seine Darstellung. Demnach hätten die Ukrainer mit der Rakete genau dorthin gezielt, wo sie explodierte, und somit viele zivile Opfer in Kauf genommen.
Russland machte auch die USA für den Angriff mitverantwortlich und hatte Washington mit Konsequenzen gedroht.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte in der Nacht zum Mittwoch mit, dass sich beide Seiten über den Krieg in der Ukraine ausgetauscht hätten.
Aufnahmen der jüngsten Angriffe und wie die Strandbesucher reagierten, sehen Sie oben im Video.
- mit Informationen und Videomaterial der Nachrichtenagentur Reuters
- Videomaterial via X (vormals Twitter)