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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Animation zeigt zweijährige Entwicklung So hoch sind Putins Kriegsverluste
Seit zwei Jahren führt Russland einen Angriffskrieg in der Ukraine. Animationen zeigen, wie hoch die Materialverluste seit Beginn der Invasion sind – auf beiden Seiten.
Ausgebrannte Fahrzeuge, zerstörte Panzerkonvois und gesunkene Kriegsschiffe: Die Verluste von militärischem Gerät sind nach zwei Jahren Krieg sowohl auf russischer als auch auf ukrainischer Seite enorm. Wie hoch sie sind, das zeigen Daten von Militäranalysten.
Im Blog "oryxspienkop" dokumentieren unabhängige Militärexperten die Materialverluste der russischen und ukrainischen Truppen. Dafür analysieren sie Bilder und Videos aus den sozialen Netzwerken, auf denen zerstörte, beschädigte oder erbeutete Kriegsausrüstung zu sehen ist.
Die Daten zeigen: Auf einer Seite der Kriegsparteien sind die Verluste besonders hoch – vor allem während einer kritischen Phase des Krieges.
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Eine russische Panzerkolonne wird binnen kürzester Zeit von ukrainischen Drohnen- und Artillerieangriffen zerstört. Solche Aufnahmen explodierender und zerstörter Panzer erreichen uns fast täglich.
Doch sie betreffen nicht nur die Kreml-Streitkräfte. Die Verluste von militärischem Material sind nach zwei Jahren Krieg auf beiden Seiten enorm. Wie hoch sie sind, das zeigen Daten von Militäranalysten.
In dem Blog oryxspienkop dokumentieren unabhängige Militäranalysten die Materialverluste der russischen und ukrainischen Streitkräfte.
Dafür analysieren sie Bilder und Videos aus den sozialen Netzwerken, auf denen zerstörte, beschädigte oder erbeutete Kriegsausrüstung zu sehen ist – darunter Panzer, Fahrzeuge, Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe.
Zwar dürften die tatsächlichen Verluste höher ausfallen als im Blog dokumentiert – doch die Daten liefern einen unabhängigeren Blick als die zu Propagandazwecken zumeist überhöhten Angaben der russischen oder ukrainischen Streitkräfte.
Diese Graphen visualisieren die dokumentierten Materialverluste der Kriegsparteien im Zeitverlauf.
Sie zeigen: Russland hat in zwei Jahren Krieg mit über 14.000 Verlusten im Vergleich zur Ukraine fast die dreifache Menge an Kriegsgerät verloren.
Wie sich die Verluste zusammensetzen, zeigt diese Grafik:
Annähernd 3.000 Kampfpanzer haben Putins Truppen bereits nachweislich in der Ukraine aufgeben müssen.
Zum Vergleich: Die Bundeswehr verfügt derzeit lediglich über 266 Kampfpanzer.
Hinzu kommen fast 6.000 zerstörte russische Schützenpanzer und gepanzerte Fahrzeuge.
Auffällig: In fast allen Kategorien überwiegen die russischen Verluste. Lediglich die ukrainische Marine musste zahlenmäßig größere Verluste hinnehmen als die Russische. Dabei handelte es sich jedoch vor allem um kleinere Boote, während Russland zuletzt große Landungsschiffe bei ukrainischen Seedrohnenangriffen verlor.
Betrachtet man die seit zwei Jahren täglich dokumentierten Verluste im Mittelwert über einen Zeitraum von 14 Tagen, so wird ersichtlich, dass sowohl die russischen als auch die ukrainischen Streitkräfte die schwersten Verluste im Laufe des ersten Kriegsjahres hinnehmen mussten.
Nach den verlustreichen und gescheiterten Angriffen russischer Truppen auf Kiew in den ersten Monaten des Krieges waren vor allem die intensiven Kampfhandlungen im Rahmen der ukrainischen Gegenoffensive rund um Charkiw im Spätsommer 2022 von enormen Verlusten geprägt – vor allem auf russischer Seite.
Doch auch die Ukraine hat in dieser Phase des Krieges ihre bislang größten Verluste verzeichnet.
Während zu dieser Phase im Durchschnitt täglich noch 40 bis 50 russische Materialverluste dokumentiert wurden, sind es mittlerweile noch etwa 20 pro Tag.
Das liegt auch daran, dass die Kampfhandlungen entlang der Front vielerorts festgefahren sind. Russland und die Ukraine liefern sich seit Monaten einen Stellungskrieg.
In der ostukrainischen Industriestadt Awdijiwka tobten zuletzt dagegen noch die intensivsten Kämpfe, nachdem russische Truppen seit Oktober 2023 während einer Offensive einen Angriff nach dem nächsten gestartet hatten.
Mit Erfolg: Mitte Februar 2024 vermeldeten die Kreml-Truppen die Einnahme der Stadt – trotz massiver Verluste.
Allein zwischen Oktober 2023 und Februar 2024 verlor Russland rund um Awdijiwka mehr als 600 Panzerfahrzeuge.
Im Gegensatz dazu fallen die ukrainischen Verluste vergleichsweise gering aus.
Obwohl Russland jeden Monat durchschnittlich Hunderte Panzer verliert, konnte es Experten zufolge die aktiven Lagerbestände stabil halten. Das liegt zum einen an einer gesteigerten Industriekapazität, zum anderen an der Restaurierung eingelagerter alter Systeme.
Und diese besitzt Russland zuhauf: Experten (des IISS) gehen davon aus, dass Russland seinen Angriff auf die Ukraine bei gleichem Materialverschleiß noch mindestens zwei bis drei Jahre durchhalten könne.
Auf der anderen Seite sieht sich die Ukraine mit chronischen Personal- und Munitionsmängeln konfrontiert. Um auch in den kommenden Monaten den russischen Angriffsbemühungen standzuhalten, ist das Land auf weitere Munitions- und Waffenlieferungen aus dem Westen angewiesen.
Wie sich die Verluste in zwei Jahren Krieg entwickelt haben, wie sie sich im Einzelnen zusammensetzen und bei welchen Kämpfen beide Seiten die größten Verluste hinnehmen mussten, sehen Sie hier oder oben im Video.
- Eigene Recherche
- oryxspienkop.com: Documenting Russian Equipment Losses During The Russian Invasion Of Ukraine (Englisch)
- oryxspienkop.com: Documenting Ukrainian Equipment Losses During The Russian Invasion Of Ukraine (Englisch)
- Videomaterial via Telegram und X
- mit Videomaterial der Nachrichtenagentur Reuters