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Russland: Ex-Putin-Berater Sergei Markow stellt Ukraine-Krieg infrage


"Die Idee war, dass niemand stirbt"
Ex-Putin-Berater stellt Ukraine-Krieg infrage

Von t-online, wan

Aktualisiert am 21.12.2023Lesedauer: 2 Min.
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Wladimir Putin (Archivbild): Ein Getreuer sagt jetzt, Russland sei auf den Krieg gegen die Ukraine nicht vorbereitet gewesen. (Quelle: IMAGO/Sergey Guneev/imago-images-bilder)

War Russland auf den Ukraine-Krieg nicht ausreichend vorbereitet? Ein Putin-Getreuer zumindest hat Zweifel.

Ein ehemaliger Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin glaubt, dass sich Russland auf den Angriff auf die Ukraine nicht ausreichend vorbereitet hat. Sergei Markow, der jetzt als politischer Analyst arbeitet, sagte in einem Interview, dass er nach heutigem Kenntnisstand die Invasion abgebrochen hätte. "Jeder hätte das", sagte er. "Selbst Putin würde es."

Markow erläuterte in einem Gespräch mit der Radiostation "Echo von Moskau", dass der Plan, die Regierung in Kiew zu stürzen und die Kontrolle über angebliche prorussische Regionen zu erlangen, nicht umgesetzt wurde. "Das bedeutet, es gab keine ordentliche Vorbereitung", sagte er laut einer Übersetzung der Russlandbeobachterin Julia Davis. Sie hatte das Interview auch auf der Plattform X (vormals Twitter) verbreitet.

Markow selbst gilt als grundsätzlicher Kriegsbefürworter und dem Kreml nahe, auch wenn er nicht mehr direkt den Präsidenten berät. Er ist Professor für Internationale Beziehungen in Moskau und immer wieder als Gast zu Fernsehsendungen eingeladen.

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Putins Logik sei: "Schlage zuerst zu"

Markow sagte, er würde den Krieg abbrechen, sich auf das Ziel eines Umsturzes vorbereiten und es dann angehen. In dem jetzt veröffentlichten Interview sagte Markov laut englischer Übersetzung, dass Putin "einer alten Logik folgt: Wenn ein Kampf unvermeidlich ist, schlage zuerst zu".

Gemeint ist die unbewiesene Behauptung Russlands, die Ukraine hätte geplant, "militärische Aktionen" in der Donbass-Region zu beginnen. Allerdings wies der Putin-kritische Moderator Alexei Wenediktow darauf hin, dass Russland selbst die Region bis kurz vor Kriegsbeginn als Teil der Ukraine anerkannt hatte.

Der Professor Markow verwies auf die hohen Verluste der russischen Armee, die ein Indikator für fehlende Planung seien. "Die Idee war, dass niemand stirbt", sagte er.

Markow beließ es aber damit an der Kremlkritik und wiederholte russische Propaganda, nach der Amerika und Großbritannien den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ins Amt gebracht und ihn zum Kampf geben Russland gedrängt hätten.

Selenskyj war 2019 mit einer Mehrheit von 79 Prozent zum Präsidenten gewählt worden. Russland galt schon vor dem Angriff auf die Ukraine als Unterstützer von Milizen, die im Donbass für einen Anschluss an Russland kämpften, und annektierte im Krieg 2014 die Halbinsel Krim.

Verwendete Quellen
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