Angriffskrieg gegen die Ukraine Russland lässt Schulkinder wohl Teile für Granaten basteln
Schulkinder in Russland fertigen einem Medienbericht zufolge im Unterricht Granatenteile und Tourniquets an. Beides wird im Krieg gegen die Ukraine verwendet.
Schüler einer Schule in der russischen Teilrepublik Tatarstan bauen Medienberichten zufolge Teile von Artilleriegranaten für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Was auf den ersten Blick wie ein Kinderspielzeug aussieht, erfüllt eine sehr wichtige Funktion. Die Stabilisatoren helfen der Granate, direkt ins Ziel zu fliegen, ohne dass sie in der Luft kippt", sagte eine Korrespondentin im Lokalfernsehens. Landesweit berichtete am Donnerstag auch die unabhängige "Moscow Times" über den Fall.
Daneben würden auch noch Aderpressen zum Abbinden stark blutender Wunden und Container für schmerzstillende Ampullen in der Schule hergestellt, hieß es in der Reportage. Die Vorlagen dazu würden demnach in einem 3D-Drucker des örtlichen Kinderfreizeitzentrums in der Kleinstadt Mamadysch hergestellt, welche 170 Kilometer östlich der Millionenstadt Kasan liegt. "Alle diese Produkte werden besonders auf dem Gebiet der militärischen Spezialoperation benötigt", hob die Reporterin lobend die Kinderarbeit für die Front hervor.
Als "militärische Spezialoperation" wird in Russland der vor mehr als 21 Monaten von Kremlchef Wladimir Putin befohlene Angriffskrieg gegen die Ukraine bezeichnet. In der Zeit wurde an den meisten russischen Schulen der Unterricht ohnehin schon stark umgestellt. So kam Wehrkunde wieder verstärkt auf den Stundenplan, außerdem gibt es ein Unterrichtsfach "Gespräche über das Wichtige", in denen die Lehrer den Kindern den politischen Kurs des Kremls näherbringen sollen. Das Fach Geschichte wurde speziell um das Kapitel des Ukraine-Kriegs erweitert. Schüler werden dort über die angebliche Notwendigkeit des russischen Angriffs unterrichtet. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Nachrichtenagentur dpa