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Ukraine-Krieg: Kreml-TV verrät die Position von Putins Flugabwehr


Versehen oder Absicht?
Kreml-TV gibt Position von russischer Flugabwehr preis

Von t-online, mk

Aktualisiert am 05.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Russischer Soldat im Staatssender "Rossija 1": Auf dem markanten Turm im Hintergrund hat die Armee ein Flugabwehrgeschütz vom Typ Pantsir S-1 aufgestellt.Vergrößern des Bildes
Russischer Soldat im Staatssender "Rossija 1": Auf dem markanten Turm im Hintergrund hat die Armee ein Flugabwehrgeschütz vom Typ Pantsir S-1 aufgestellt. (Quelle: milinfolive/Telegram)

Stolz präsentiert das russische Staatsfernsehen die neuen Flugabwehrstellungen, die Moskau vor Drohnen schützen sollen. Für Kiew dürften die Bilder interessant sein.

Diese Propaganda-Show könnte sich für Moskau noch rächen: Der Staatssender "Rossija 1" hat ausführlich über den Ausbau der Luftverteidigung vor der russischen Hauptstadt berichtet – und dabei womöglich wertvolle Informationen preisgegeben. So lassen sich aus den Aufnahmen die Anzahl und die Positionen der Geschütze ableiten.

Diese zwei Geschütze vom Typ Pantsir S-1 wurden offenbar in einer seit Juni im Bau befindlichen Anlage westlich von Moskau in Stellung gebracht:

"Kein Wunder, dass sie diese Position für ihre Propaganda benutzt haben, sie liegt nur zehn Kilometer entfernt von Putins Amtssitz Nowo-Ogarjowo", berichtet der Journalist Mark Krutow von "Radio Free Europe", der die Luftverteidigung von Moskau auf Twitter dokumentiert. Auch diese von "Rossija 1" verbreitete Aufnahme wird sich anhand des markanten Turms im Hintergrund leicht verorten lassen, so Krutow:

Auf der Plattform des Turms wurde ebenfalls ein Pantsir-Geschütz aufgestellt. Mit der Maßnahme reagiert die Führung in Moskau offenbar auf zunehmende Angriffe mit Kamikazedrohnen. Moskau wird inzwischen regelmäßig von den langsam und tief fliegenden Geschossen getroffen. Die russische Flugabwehr hat den Angriffen bislang wenig entgegenzusetzen. Selbst mit Pappdrohnen setzen die Ukrainer und ihre Verbündeten der russischen Armee zu. Auch die erhöhte Position der Geschütze dürfte eine Reaktion auf die neue Bedrohung sein.

Da die Drohnen sehr tief fliegen, können sie sich im Radarschatten verstecken, welcher zum Beispiel durch Gebäude, Hügel und Wälder entsteht. Von einer erhöhten Position aus kann das Radar eines Pantsir-Geschützes dagegen auch tief fliegende Objekte besser wahrnehmen.

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Ob die neuen Stellungen die Drohnenangriffe auf Moskau unterbinden können, bleibt abzuwarten. Die Ukraine hat seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 massiv in die Entwicklung von Kamikazedrohnen investiert, mehrere Eigenentwicklungen sind bereits im Einsatz. Insgesamt sollen mehr als 100 ukrainische Firmen an der Entwicklung unbemannter Fluggeräte beteiligt sein.

Auch zu Wasser hat die Ukraine Fortschritte bei der Entwicklung von Kamikazedrohnen gemacht, die autonom immer größere Distanzen überwinden und größere Mengen Sprengstoff transportieren können. So griff der Geheimdienst SBU kürzlichen einen Öltanker und die Kertsch-Brücke mit solchen schwimmenden Bomben an.

Verwendete Quellen
  • Telegramkanal milinfolive: Einträge vom 3. September
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