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Saboteure aus Ukraine in Russland? Atom-Bomber angegriffen


Angriff auf russischen Bomber
Ukrainische Saboteure operieren wohl in Russland

Von t-online, dm

Aktualisiert am 25.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Ukraine-Krieg: Wieder Drohnenangriffe auf Moskau und Saboteure auf russischen Militärflugplätzen. (Quelle: Glomex)
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Immer mehr ukrainische Drohnenattacken treffen Ziele in Russland. Offenbar steckt auch eine Gruppe von Saboteuren dahinter, die tief im Feindesland operiert.

Seit fast anderthalb Jahren verteidigt sich die Ukraine gegen den russischen Angriff, unter großen Verlusten und mit allem, was ihr zur Verfügung steht. Doch je länger der Krieg dauert, desto mehr greift er auch auf den Aggressorstaat Russland über.

Im Vorfeld des ukrainischen Unabhängigkeitstages am 24. August hat das ukrainische Militär seine Drohnenkampagne gegen Ziele in Russland intensiviert. Neben Angriffen auf die russische Hauptstadt gelang den Ukrainern in den vergangenen Tagen auch ein empfindlicher Schlag gegen Ziele tief im russischen Hinterland: Am Samstag wurde auf dem Militärflughafen Soltsy-2 im Gebiet Nowgorod ein strategischer russischer Bomber vom Typ Tu-22M3 zerstört, zwei weitere wurden auf dem Schaikowka-Flugfeld südwestlich von Moskau beschädigt.

Die Tu-22 werden von der russischen Armee häufig für ihre Angriffe gegen ukrainische Städte eingesetzt. Der nuklearwaffenfähige Überschallbomber hat den Nato-Code Backfire und kann bis zu 24 Tonnen schwere Waffen tragen. Laut ukrainischen Angaben feuern russische Tu-22 immer wieder ungenaue Marschflugkörper vom Typ Ch-22 Burja auf zivile Ziele in der Ukraine. Kiew spricht von Terrorangriffen.

Nun hat die Ukraine laut eigenen Angaben mehrere dieser Bomber kampfunfähig gemacht. Bemerkenswert an der Drohnenattacke vom Samstag ist die enorme Entfernung von rund 700 Kilometern zwischen der ukrainischen Grenze und dem Luftwaffenstützpunkt Soltsy: Denn für den Angriff soll laut ukrainischen Medien eine gewöhnliche Quadcopter-Drohne genutzt worden sein, die über vier Propeller verfügt und eine vergleichsweise geringe Reichweite hat. Woher kam also die Drohne, die die russischen Atombomber in Asche verwandelte?

Offenbar aus Russlands selbst.

Ukrainische Saboteure wohl am Werk

Nach Informationen von t-online soll die Drohne nicht in der Ukraine, sondern auf russischem Gebiet gestartet sein. Laut dem Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), Andrij Tschernjak, sei eine "in Zentralrussland operierende Gruppe" für die Drohnenangriffe auf die Flughäfen Soltsy und Schaikowka verantwortlich.

Es handle sich um eine Gruppe von Saboteuren, die sich zu einem Zielort in Russland begeben hätten, die Drohnen gestartet und sich nach Abschluss der Operation in ihre Basis an unbekanntem Ort zurückgezogen hätten. Zuvor hatten ukrainische Medien berichtet, dass der HUR eine Beteiligung an den Angriffen einräumte. Laut der Ukrajinska Prawda handelt es sich um ukrainische Saboteure.

Tschernjaks Darstellung könnte erklären, warum eine vergleichsweise kleine Copter-Drohne ihren Sprengstoff so tief in russisches Hinterland tragen konnte. Ob die Gruppe nach dem Angriff zurück in die Ukraine ging oder in Russland blieb und ob sie weitere Angriffe plane, wollte Tschernjak nicht kommentieren.

Klar sei aber: "Alle Angriffe gegen militärische Einrichtungen in Russland sind eine direkte Folge der russischen Invasion auf das Territorium der Ukraine", so der Geheimdienstler.

Russen verstecken ihre Bomber

Die russische Armee scheint allerdings mit neuen Angriffen zu rechnen: Wie Satellitenaufnahmen in sozialen Medien zeigen, haben die Russen ihre strategischen Bomber offenbar vom Soltsy-Flugplatz abgezogen. Die Bilder belegen, dass spätestens seit dem 21. August keines der Flugzeuge mehr auf seinem ursprünglichen Platz steht. Am 19. August waren die ersten Fotos von der zerstörten Tu-22 aufgetaucht.

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Wo die Langstreckenbomber nun geparkt werden, ist unklar. Eine Möglichkeit wäre der Olenya-Flugplatz im russischen Norden, unweit der finnischen Grenze.

Ob sie dort sicher sind, muss sich zeigen. Künftig könnte die Ukraine auf andere Drohnensysteme zurückgreifen, um Angriffe tief im russischen Hinterland auszuführen: Der ukrainische Waffenhersteller Ukroboronprom verkündete im Juni einen erfolgreichen Test mit einer Drohne, die bis zu 1.000 Kilometer weit fliegen soll. Bis Ende des Jahres soll sie einsatzfähig sein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • pravda.com.ua: "Two Tu-22 bombers attacked by drones and destroyed at Russian Soltsy and Shaikovka airfields" (englisch)
  • Telegram-Account des ukrainischen Verteidigungsministerium
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