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Erst Stalin, jetzt Putin: Russlands Angriff trifft Odessas Verklärungskathedrale


Angriff in der Nacht
Russische Rakete zerstört größte Kirche Odessas

Von t-online
Aktualisiert am 23.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Ukraine-Krieg - OdessaVergrößern des Bildes
Kirchenmitarbeiter inspizieren die Schäden in der Verklärungskathedrale in Odessa. (Quelle: Jae C. Hong/AP/dpa/dpa)
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Ein erneuter russischer Angriff auf Odessa hat die älteste Kirche der Hafenstadt schwer beschädigt. Auch Stalin hatte es einst auf die Kathedrale abgesehen.

Bei einem erneuten nächtlichen Angriff auf die ukrainische Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa sind schwere Schäden an "ziviler Infrastruktur, Wohngebäuden und religiösen Einrichtungen" entstanden. Das berichten die örtlichen Behörden am Sonntagmorgen. Ein Mann sei ums Leben gekommen, wie der Gouverneur der Region, Oleg Kiper, am Sonntagmorgen über den Onlinedienst Telegram erklärte. Demnach wurden außerdem 18 Menschen verletzt, darunter vier Kinder.

Laut der Stadtverwaltung von Odessa wurde auch die Verklärungskathedrale getroffen. Dort sei eine russische Rakete eingeschlagen, berichtet die ukrainische Armee. Auch die Nachrichtenagenturen RBC-Ukraine, Nexta und das Medium Euromaidan Press berichten über schwere Schäden an dem Bauwerk.

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Erinnerung an Zerstörung durch Stalin

Die Spaso-Preobraschenski-Kathedrale liegt im Stadtzentrum Odessas und ist die größte orthodoxe Kirche der Stadt. Gebaut wurde sie ab dem Jahr 1795 auf Anordnung der Zarin Katharina der Großen und schließlich 1809 geweiht. Sie gilt als berühmtestes Beispiel für die sogenannte "Wiedergeburt" religiöser Stätten nach deren planmäßiger Zerstörung durch Herrscher der Sowjetunion: Nachdem die Verklärungskathedrale in Odessa 1919 geplündert und 1932 geschlossen worden war, ließ Stalin sie im Jahr 1936 sprengen.

Ihr Wiederaufbau begann erst mehr als 60 Jahre später, der Neubau wurde schließlich im Sommer 2010 eingeweiht. Hierfür reiste damals der russische Patriarch Kyrill I. nach Odessa. Der Geistliche ist, wie Russlands Präsident Wladimir Putin, ein ehemaliger KGB-Agent und weiterhin das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche. Er gilt als enger Vertrauter Putins und unterstützt dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der inzwischen 515 Tage andauert.

Bereits am Samstag hatte die Unesco die russische Angriffsserie auf die zum Weltkulturerbe eingestufte Altstadt scharf kritisiert. Bereits vor einigen Tagen trafen russische Attacken mehrere Museen in Odessa.

Stabschef fordert mehr Raketenabwehrsysteme

Das Einsatzkommando Süd der ukrainischen Armee erklärte, die Luftabwehr habe in der Nacht eine "bedeutende" Zahl russischer Raketen abgewehrt, darunter Geschosse vom Typ Kalibr. Nicht alle Geschosse hätten jedoch abgefangen werden können. Der Stabschef des Präsidialamtes, Andrij Jermak, forderte mit Blick auf den erneuten russischen Beschuss mehr Raketenabwehrsysteme und taktische Raketen für sein Land.

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Seit dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides aus Schwarzmeer-Häfen am Montag hatte Russland nach ukrainischen Angaben wiederholt die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw angegriffen. Kiew zufolge nahm Russland insbesondere die Hafeninfrastruktur ins Visier, um eine Wiederaufnahme ukrainischer Getreideexporte über das Schwarze Meer unmöglich zu machen. Die russische Armee versichert, nur Militäranlagen zu beschießen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • vaticannews.va: "Bartholomaios an Kyrill: Rücktritt statt Unterstützung für Krieg"
  • unesco.org: "Odesa: UNESCO strongly condemns attack on World Heritage property"
  • podrobnosti.ua: "Патриарх Кирилл вручил Гурвицу орден"
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