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Erdbeben auf Santorini: Zusammenhang mit Supervulkan bei Neapel?


Erdbebenserie in Europa
Experte warnt: "Das ist außergewöhnlich"


Aktualisiert am 07.02.2025 - 08:04 UhrLesedauer: 1 Min.
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Vulkanforscher im t-online-Videointerview: "Die Anwohner sind sehr nervös." (Quelle: t-online)
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Hunderte Erdbeben erschüttern seit Wochen die griechische Insel Santorini. Vulkanforscher Christian Hübscher erzählt im Interview, was ihm besonders Sorgen bereitet.

Santorini bebt – Tausende Menschen haben die Insel bereits verlassen. Der Vulkanforscher und Geophysiker Prof. Dr. Christian Hübscher hat mit t-online über die möglichen Ursachen und Folgen der Erdbebenserie gesprochen. Ein Detail hält er für außergewöhnlich.

Doch nicht nur in den griechischen Regionen rumort die Erde. Auch rund um die süditalienische Großstadt Neapel wurden zuletzt vermehrt Erdbeben registriert.

Was den Vulkanforscher beunruhigt und wie er die Situation vor Ort einschätzt, sehen Sie hier oder oben im Video.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

Hunderte Erdbeben erschüttern seit Wochen die griechische Insel Santorini.
Tausende Menschen haben die Insel bereits verlassen. Das sind fast zwei Drittel der Bewohner.

Unklar bleibt, inwiefern die Erdbebenserie die zwei Vulkane in der Region beeinflussen könnte.
Professor Dr. Christian Hübscher ist Vulkanforscher und Geophysiker an der Universität Hamburg.
Er beobachtet die Entwicklung auf Santorini genau.
“Also, die Erdbeben konzentrieren sich in zwei Zonen, hauptsächlich davon etwa 20 Kilometer nordöstlich davon. Etwa um die Insel Andros herum. Das ist erst mal ein bisschen beruhigend, weil die Magmakammern, die wir vermuten, einmal unterhalb von Santorini und einmal unterhalb des Meeresbodenvulkans Kolumbo dort nicht liegen. Das heißt, die Haupt-Erdbebenaktivität ist nicht dort, wo Magma aufsteigen könnte.”
Die Frequenzen weisen laut Hübscher darauf hin, dass die Ursache für die Erdbeben tektonische Verschiebungen sind und keine Magmabewegungen.
Eine Tatsache bereitet ihm dennoch Sorgen.
“Was mich wirklich schon mit Besorgnis erfüllt und auch meine griechischen Kollegen vor Ort, ist, dass die Bewohnenden der Insel Santorini, die sind ja sehr erprobt und sehr erfahren und das ist ja eine aktive Region, ist es seit Hunderten von Tausenden von Jahren und wird es auch weiterhin sein. Die haben schon ganz gutes Gespür für unsere Insel und wir sind jetzt sehr nervös. Und das, wenn die anderen Wohnenden tatsächlich die Insel verlassen, dann zeigt das schon, dass das wirklich außergewöhnlich ist, was wir da derzeit erleben.”
Auch rund um die süditalienische Großstadt Neapel wurden zuletzt vermehrt Erdbeben registriert.
Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie verortete das heftigste Beben mit einer Stärke von 3,1 in den Phlegräischen Feldern, einem sogenannten Supervulkan.
Die geologische Aktivität rund um Neapel hängt eng mit der Bewegung der Afrikanischen und der Eurasischen Platte zusammen.
Die kollidierenden Platten verursachen Spannungen, die sich häufig in Form von kleinen Erdbeben entladen.
“Aber manchmal kann es natürlich passieren, dass sich die Erdplatten gegeneinander so verhaken, dass sie sich nicht so leicht lösen. Dann baut sich die Spannung weiter und weiter auf und dann gibt es ein großes Erdbeben.”


Hübscher selbst reist im Rahmen einer Expedition in die griechische Region, um rückblickend Erkenntnisse über die aktuelle Erdbebenserie zu gewinnen.
Denn obwohl Erdbeben in der Region nichts Ungewöhnliches sind, sind die Häufigkeit und auch die Stärke der Erdbeben außergewöhnlich.
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Das Bürgerschutzministerium hat für die griechische Insel den Notstand ausgerufen. Um unbürokratisch agieren zu können, falls es zu einem großen Beben kommt, erhalten die Behörden dadurch mehr Handlungsfreiheit – zunächst für die kommenden 30 Tage.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview
  • Nachrichtenagentur dpa
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