Am Hafen der Schwarzmeerflotte Russland schickt offenbar mehr Kampf-Delfine zur Krim
Russland hat wohl die Zahl der Kampf-Delfine, die den Flottenstützpunkt Sewastopol bewachen, erhöht. Bis zu sieben Tiere sollen jetzt auf Patrouille sein.
Russland fürchtet offenbar weitere Angriffe auf seinen Hafen der Schwarzmeerflotte auf der Krim und hat eine ganz besondere Spezialeinheit verstärkt. Die Zahl der Kampf-Delfine, die dort auf Patrouille unterwegs sind, soll verdoppelt worden sein.
Nach einem Bericht der Marine-Webseite Navalnews seien bislang drei bis vier zu militärischen Zwecken ausgebildete Meeressäuger eingesetzt worden. Neue Analysen sollen zeigen, dass es jetzt bis zu sieben Tiere sind, die den wichtigen Hafen bewachen. Diese sollen entweder öfter unterwegs sein oder Russland habe die zu bewachende Fläche erweitert, heißt es in dem Bericht.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Die Erweiterung der Delfineinheit könnte eine Antwort auf einen Angriff auf den Hafen im Oktober vergangenen Jahres sein. Damals attackierten Unterwasserdrohnen eine Fregatte und einen Minenräumer in Sewastopol.
Russland soll bereits kurz nach der Invasion der Ukraine im vergangenen Jahr Delfine am Hafeneingang postiert haben. Auf Satellitenfotos der Firma Maxar waren im März zwei Tiere gesichtet worden. In Sewastopol gab es noch aus Sowjetzeiten ein Trainingszentrum, unter anderem sind dort auch Belugawale ausgebildet worden. Ein mutmaßlich russisch ausgebildeter Belugawal, mit einem Geschirr ausgestattet, war 2019 vor Norwegen und vor einigen Wochen in Schweden gesichtet worden.
Auf Booten zum Einsatzort
Der Krimhafen ist von wichtiger strategischer Bedeutung für Russland, weil hier die Schwarzmeerflotte ihr Hauptquartier hat. Die Delfine sind nur ein Teil der Verteidigung. Vor dem Hafen, so Navalnews, sei ein Beobachtungsschiff positioniert, außerdem kreisten regelmäßig Hubschrauber und Schnellboote. Zusätzlich gibt es Abwehrraketen und Radarüberwachung. Die Delfine sollen innerhalb einer Barriere gegen Schiffe eingesetzt sein – für den Fall, dass diese von Tauchern durchdrungen werden kann. Sie werden offenbar in kleinen Booten, geschützt durch ein Spezialzelt, an ihren Einsatzort gebracht.
Die Delfine sollen gegen Kampftaucher eingesetzt werden, die Sabotakeakte durchführen und die Marinebasis infiltrieren könnten. Da sie schneller und wendiger im Wasser sind, haben die Meeressäuger einen erheblichen Vorteil gegenüber Menschen. Nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Ria Novostii tragen die Delfine ein Spezialsonar, das Signale direkt an die jeweilige Militäreinheit senden kann.
- news.usni.org: "Trained Russian Navy Dolphins are Protecting Black Sea Naval Base, Satellite Photos Show" (englisch)
- navalnews.com: "Russia Increases Dolphins Defending Sevastopol From Ukrainian Attacks" (englisch)
- kyivpost.com: "RIA Novosti: Putin’s dolphin army heads to Crimea" (englisch)