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Ukraine-Krieg: Soldaten an der Front – "Dachte nach drei Tagen: Das war's!"


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Ukrainische Soldaten an der Front
"Es wird Zeit, dass wir nach Hause gehen"


Aktualisiert am 05.05.2023Lesedauer: 1 Min.
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Szenen aus dem Kriegsgebiet: So blicken die Soldaten nach Monaten auf den Krieg. (Quelle: t-online)

Vor über einem Jahr marschierte Russland in die Ukraine ein. Seitdem hat sich auch die Situation an der Front verändert, wie die Soldaten berichten.

Am 24. Februar 2022 hat der russische Überfall auf die Ukraine begonnen. Seitdem werden erbitterte Kämpfe um viele Teile des Landes geführt. Die Zahl der gefallenen Soldaten steigt auf beiden Seiten weiter an.

Nun könnte erneut eine Gegenoffensive der Ukrainer beginnen. Ukrainische Offizielle erhoffen sich damit die Wende im Krieg. Doch wie ist es vor Ort, wenn man wochen- oder sogar monatelang in Schützengräben, Bunkern oder zerstörten Städten ausharrt?

Soldaten aus der heftig umkämpften Stadt Bachmut und nahe der südöstlichen Frontlinie erklären vor der Kamera, welche Szenen sich derzeit in ihren Gebieten abspielen – und was sie sich vom Gegenschlag erhoffen.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

"Hier ist es immer gefährlich, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran, und alle Sinne scheinen schärfer zu werden."
Vor mehr als einem Jahr begann die Invasion russischer Truppen in die Ukraine. Seitdem dauert der Angriffskrieg an.
Nicht nur die Situation an der Front ist mittlerweile anders. Ukrainische Soldaten berichten, welche Veränderungen sie nach dieser langen Zeit bei sich wahrnehmen –- und was sie sich von der Gegenoffensive erhoffen.
Artem ist einer von ihnen. Er und seine ukrainischen Kameraden haben monatelang in Schützengräben und Bunkern gelebt –- nahe der südöstlichen Frontlinie.

Für Artem ist der Krieg ein Wechselbad der Gefühle:
"Als wir einzogen, in den ersten zwei oder drei Tagen, hatte ich ein Bauchgefühl, das mir sagte, dass es das war. Sie (die Russen) bombardierten uns heftig, um psychologischen Druck auf uns auszuüben und uns zur Desertation zu bewegen, denke ich. Aber später, als wir anfingen, unsere Gräben immer tiefer zu graben, wuchs unser Selbstvertrauen immer mehr."
Er fühle nicht mehr die Angst, die er am Anfang hatte. Und auch die Einstellung ist nun eine ganz andere:
"Wenn ich am Anfang durch Patriotismus motiviert war, der in der Liebe zu meinen Eltern, meinen Freunden und so weiter begründet ist, dann wird es mit der Zeit, wenn man versteht, dass sie alle in Sicherheit sind, einfach zu einem Job."
Die Unterstände der Männer sind eng, bieten aber Schutz vor Beschuss, Granaten und Drohnen.

"Man kann schlafen, man kann essen, und es herrscht eine Illusion der Sicherheit. Alles andere ist unwichtig."

In letzter Zeit war es relativ ruhig rund um die Einheit -– trotz des regelmäßigen Donners der Artillerie über der Stadt.
Die ukrainischen Behörden planen für die kommenden Wochen eine große Gegenoffensive. Mehrere Experten sehen bereits den Beginn des Gegenschlags. Artems Kamerad verspricht sich von der Offensive viel:
"Wir erwarten, dass die Gegenoffensive es uns ermöglicht, einen Teil der (feindlichen) Stellungen zurückzuerobern und zu halten, und dass unsere Angriffseinheiten weiter vorrücken, die (Truppen) einkesseln und vielleicht einige Gefangene machen. Dann könnten wir einige Stellungen zurückerobern. Wir werden die Verteidigung aufrechterhalten und weiter angreifen, bis wir sie an ihre Grenzen stoßen."
Anders ist die Situation derzeit in Bachmut –- dort ist es nicht ruhig. Seit Monaten wird die Stadt heftig umkämpft.

Dieser Kommandeur befindet sich in der Nähe der zerstörten Stadt und berichtet von der aktuellen Lage:
"Sie stürmen fast täglich unsere Stellungen, aber wir wehren die Angriffe ab. Es gibt hier zwei Gebiete, in denen die Kämpfe intensiv sind. Ansonsten ist es mehr oder weniger gut."
Die Schlacht um Bachmut hat für beide Seiten symbolische Bedeutung. Die Ukraine kann nach erbitterten Kämpfen noch immer einige Teile der Stadt halten. Russland sieht die Stadt als Sprungbrett für Angriffe auf andere ukrainische Städte.
"Wir sind bereit, ihm (dem Krieg) ein Ende zu setzen. Es ist Zeit, nach Hause zurückzukehren. Wir warten auf die Anweisungen (zur Durchführung der Gegenoffensive). Da kommt etwas. Es kommt noch einer." ”
Auch der Kreml scheint verstanden zu haben, dass die Gegenoffensive sehr wahrscheinlich kommen wird. Das Militär sei vorbereitet, so der russische Vize-Außenminister. Bis dahin halten die ukrainischen Soldaten weiter die Stellung und bereiten sich auf die nächsten Kämpfe vor.

Was die Soldaten zu berichten haben, sehen Sie hier oder oben im Video.

Verwendete Quellen
  • Videomaterial von Reuters
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