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Norwegen: Mutmaßlicher Wagner-Deserteur muss in Oslo vor Gericht


Nach Schlägerei
Mutmaßlicher Wagner-Deserteur muss vor Gericht

Von afp
Aktualisiert am 24.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Polizei in Norwegen: Ein Mann soll sich seiner Festnahme betrunken widersetzt haben.Vergrößern des Bildes
Polizei in Norwegen: Ein Mann soll sich seiner Festnahme betrunken widersetzt haben. (Quelle: IMAGO/Joakim Halvorsen)
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Für Andreij Medwedew läuft es nicht rund: Der mutmaßliche Wagner-Deserteur ist in eine Schlägerei geraten – und muss nun vor Gericht.

Ein nach Norwegen geflohener mutmaßlicher Deserteur der russischen Söldnertruppe Wagner muss sich nach einer Schlägerei in Oslo vor Gericht verantworten. Das teilte die norwegische Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der 26 Jahre alte Andrej Medwedew, nicht zu verwechseln mit Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew, war in der Nacht zum Mittwoch nach einer Schlägerei vor einer Bar in Norwegens Hauptstadt festgenommen worden. Das geht aus der Anklageschrift hervor, die die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte.

Die genauen Umstände der Schlägerei werden darin nicht näher ausgeführt, aber den Unterlagen zufolge widersetzte sich Medwedew betrunken seiner Festnahme. Auf der Polizeiwache habe er Polizisten körperlich angegriffen. Der Fall soll am 25. April verhandelt werden.

Viele Fragen bleiben offen

Das mutmaßliche Ex-Wagner-Mitglied war Mitte Januar von Russland über die Grenze nach Nordnorwegen geflohen, wo er Asyl beantragte. Medwedew gibt an, vier Monate lang für Wagner in der Ukraine gekämpft zu haben. Dabei erlebte er nach eigenen Angaben auch Hinrichtungen von anderen Söldnern der paramilitärischen Gruppe, die sich weigerten, zu kämpfen.

Über Medwedews Vergangenheit und die Umstände seiner Flucht bleiben viele Fragen offen. Nach eigenen Angaben hat Medwedew die russisch-norwegische Grenze über einen zugefrorenen Fluss überquert, während er von russischen Grenzbeamten mit Hunden gejagt und beschossen wurde. AFP konnte Medwedews Angaben nicht unabhängig verifizieren. Viele Fachleute gehen davon aus, dass der mutmaßliche Ex-Söldner die stark bewachte Grenze nicht ohne Hilfe überqueren konnte.

Die als besonders brutal geltenden Kämpfer der Gruppe Wagner sind derzeit im russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Einsatz. Neben dem Ukraine-Krieg wurden Wagner-Söldner bereits in Syrien, Libyen, Mali und der Zentralafrikanischen Republik eingesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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