Erster Besuch seit Kriegsbeginn Selenskyj kommt überraschend nach London – und erhält Hilfe
Präsident Selenskyj reist überraschend nach London. Dort soll er ukrainische Soldaten besuchen. Außerdem will London Kampfjetpiloten ausbilden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach Angaben der britischen Regierung am Mittwoch in Großbritannien erwartet. Selenskyj werde vor Ort den britischen Premierminister Rishi Sunak treffen und ukrainische Soldaten besuchen, die von der britischen Armee ausgebildet werden, teilte die Downing Street am Mittwochmorgen mit.
Die erste und bislang einzige öffentlich bekannte Auslandsreise Selenskyjs nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte ihn kurz vor Weihnachten nach Washington geführt. Großbritannien zählt mit den USA und der EU zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Insbesondere zwischen Ex-Premier Boris Johnson und Selenskyj bestand eine enge Verbindung.
UK will Kampfjetpiloten ausbilden
Großbritannien will sein Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten erweitern. Premier Sunak kündigte an, künftig sollten auch Kampfpiloten und Marinesoldaten ausgebildet werden. "Präsident Selenskyjs Besuch ist ein Zeugnis für den Mut, die Entschlossenheit und den Kampfgeist seines Landes und Zeugnis der unerschütterlichen Freundschaft unserer beiden Länder", so Sunak.
Am Donnerstag wird Selenskyj dann in Brüssel zu Gast sein. Bereits am Montag hatte es aus dem Europäischen Parlament verlautet, dass es die "Wahrscheinlichkeit einer außerordentlichen Plenartagung in Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten" gebe. Am selben Tag treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten in Brüssel zu einem Gipfel. Selenskyj sei eingeladen worden, persönlich an einem Gipfel teilzunehmen, sagte ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel am Montagabend.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben nach eigenen Angaben bislang knapp 50 Milliarden Euro für die Ukraine mobilisiert. Zudem verhängten sie gegen Russland zahlreiche Sanktionen.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters