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Nachtüberblick: Ukraine schickt weitere Truppen nach Soledar


Die Nacht im Überblick
Ukraine schickt mehr Truppen nach Soledar

Von dpa
Aktualisiert am 13.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein ukrainischer Raketenwerfer feuert auf russische Stellungen nahe Soledar.Vergrößern des Bildes
Ein ukrainischer Raketenwerfer feuert auf russische Stellungen nahe Soledar. (Quelle: LIBKOS)
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Die Ukraine schickt weitere Soldaten ins umkämpfte Gebiet von Soledar. Der Druck auf Deutschland wegen einer Freigabe vom Leopard-2-Panzern wächst. Ein Überblick.

Die ukrainische Militärführung verstärkt nach eigenen Angaben die Truppenkontingente in den umkämpften Städten Bachmut und Soledar. Dort toben seit Wochen schwere Kämpfe. Große Teile von Soledar scheinen in russischer Hand, offenbar leisten ukrainische Einheiten aber noch immer erbitterten Widerstand.

Die ukrainischen Truppen in den ostukrainischen Städten Bachmut und Soledar, die seit Tagen heftige russische Angriffe abwehren, erhalten Verstärkung und Nachschub. Auch werde den Soldaten dort jede benötigte Unterstützung gewährt, teilte Präsident Selenskyj nach einer Sitzung des Generalstabs in Kiew am Donnerstag mit.

In seiner Abendansprache verwies Selenskyj auf erhebliche Verluste auf russischer Seite. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig nachprüfen. Das russische Militär versucht seit einigen Wochen, die ukrainischen Verteidigungslinien in diesem Teil der Ukraine zu durchbrechen. Der Auftrag lautet, die gesamte Region Donezk, die Moskau bereits völkerrechtswidrig annektiert hat, unter russische Kontrolle zu bringen. Lesen Sie hier mehr dazu im heutigen Tagesanbruch.

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Debatte um Leopard-Panzer nimmt Fahrt auf

Sollte es ein gemeinsames europäisches Vorgehen zur Unterstützung der Ukraine mit Kampfpanzern geben, werde auch ein Beitrag Finnlands benötigt, sagte der finnische Präsident Sauli Niinistö am Donnerstag der Nachrichtenagentur STT. Finnland sei jedoch in einer besonderen Position, da es noch nicht Nato-Mitglied sei und direkt an Russland grenze. Wenn Panzer an die Ukraine übergeben werden, könne der finnische Beitrag dazu deshalb nicht sonderlich groß sein.

Finnland verfügt nach STT-Angaben über mehr als 200 in Deutschland hergestellte Leopard-2-Panzer. Berlin muss in der Regel die Weitergabe von Rüstungsgütern aus deutscher Produktion an Dritte genehmigen.

Mit einem Vorstoß zur Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine hatte Polen am Mittwoch den Druck auf Deutschland in der Debatte um Kampfpanzerlieferungen erhöht. Das Land hat nach Angaben von Präsident Andrzej Duda bereits die Entscheidung getroffen, im Rahmen einer Koalition den Ukrainern 14 Leopard-Kampfpanzer für eine Kompanie zu überlassen.

Dass Warschau sich für einen noch größeren Lieferumfang einsetzen dürfte, stellte der polnische Botschafter in Berlin, Dariusz Pawlos, in Aussicht. "Polen wird die Schaffung größerer militärischer Einheiten fordern, die für die Verteidigung der Ukraine von militärischer Bedeutung sein werden", sagte der Diplomat den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

Selenskyj setzt "diplomatischen Marathon" fort

Abseits der Diskussion über schwere Panzer setzte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen "diplomatischen Marathon" fort. Mit einem Gespräch mit Kenias Staatschef William Ruto habe er diesen auch geografisch erweitert, sagte Selenskyj am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Unsere Außenpolitik muss mit afrikanischen Partnern eine neue Ebene erreichen." Afrika habe bereits erkannt, dass die Sicherheit verschiedener Nationen direkt von ukrainischen Lebensmittelexporten abhänge.

Die Ukraine gehört zu den weltweit wichtigsten Getreideproduzenten. Durch den russischen Angriffskrieg und die Blockade ukrainischer Häfen drohte in einigen Ländern eine Versorgungsknappheit.

Baerbock in Äthiopien: Putin verschärft weltweite Lebensmittelkrise

Außenministerin Annalena Baerbock wirft Russlands Präsidenten Wladimir Putin angesichts der Hungerkrise in Äthiopien vor, für die weltweit verschärfte Nahrungsknappheit verantwortlich zu sein. "Der russische Präsident setzt Getreide, setzt Lebensmittel als Waffe ein", sagte die Grünen-Politikerin in der äthiopischen Stadt Adama beim Besuch des landesweit größten Getreidelagers des UN-Welternährungsprogramms (WFP). "Das verschärft die dramatische Situation der Lebensmittelversorgung weltweit, weil auch die Dürren in der Welt weiter zugenommen haben."

In Äthiopien herrscht eine dramatische Dürre. Das Land ist stark von Weizen und Düngemitteln aus der Ukraine und Russland abhängig. Aus der Ukraine waren Ende Dezember über Dschibuti 25.000 Tonnen Weizen geliefert worden, die nun in Adama auf die Verteilung warten.

Was am Freitag wichtig wird

Das Ringen um Soledar und Bachmut geht auch am 324. Tag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter. In Europa wird am Freitag erneut über die Lieferung von Kampfpanzern diskutiert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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