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Russland wirft Kiew Exekutionen Gefangener vor – Ukraine äußert sich


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Unbestätigte Videos aufgetaucht
Russland wirft Kiew Exekutionen vor – Ukraine äußert sich


Aktualisiert am 20.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Soldat in Kiew (Symbolbild): Die Ukraine wirft Russland den Einsatz verbotener Bomben vor.Vergrößern des Bildes
Soldat in der Ukraine (Symbolbild): Die Vereinten Nationen untersuchen einen Fall, bei dem mehrere russische Soldaten in Gefangenschaft erschossen worden sein sollen. (Quelle: Agencia EFE/imago-images-bilder)
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Videos in sozialen Medien sollen angeblich zeigen, wie ukrainische Soldaten russische Gefangene exekutieren. Die Vereinten Nationen untersuchen den Fall.

Das russische Verteidigungsministerium beschuldigt die Ukraine der vorsätzlichen Tötung unbewaffneter Gefangener. In einer Nachricht im Messengerdienst Telegram warf Moskau Kiew Kriegsverbrechen vor. Zuvor waren am Freitag im Internet Videos aufgetaucht, die angeblich zeigen sollen, wie ukrainische Soldaten zehn russische Soldaten erschießen, die sich zuvor ergeben haben. Nun äußerte sich die Ukraine zu den Videos.

Das Videomaterial werde geprüft, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin für die europäische und euro-atlantische Integration der Ukraine, Olga Stefanishyna, der Nachrichtenagentur AP. Es sei aber "sehr unwahrscheinlich", dass die Mitschnitte belegen könnten, was Russland der Ukraine vorwerfe, so Stefanishyna am späten Samstagabend am Rande eines Sicherheitsforums in Kanada.

An entscheidender Stelle bricht das Video ab

Die Aufnahmen zeigen, wie Soldaten aus einem Gebäude kommen und sich mit erhobenen Händen ergeben. Sie sollen russischen Einheiten angehört haben. Die Männer werden aufgefordert, sich auf den Boden zu legen. Ein weiterer Mann, offenbar ein russischer Soldat, kommt mit gezogener Pistole aus dem Haus, es wird geschossen, dann brechen die Aufnahmen ab. Das zweite Video zeigt die Leichen jener liegender Soldaten, neben einigen sind Blutspuren zu sehen.

Unklar ist, von welcher Seite das Feuer eröffnet worden ist. In sozialen und Onlinemedien ist teils die Rede davon, dass ein russischer Soldat zuerst schoss, teils, dass er die Waffe lediglich gezogen habe.

Menschenrechtsbeauftragter: "vorgetäuschte Kapitulation"

Stefaniyshina sagte weiter, die Ukraine habe kein Interesse, irgendjemanden zu exekutieren, außerdem gebe es die direkte Anweisung, so viele russische Kriegsgefangene wie möglich zu nehmen – um diese gegen ukrainische Gefangene auszutauschen. "Jeder möglicherweise exekutierte russische Soldat ist ein Ukrainer, der nicht ausgetauscht werden kann, es fehlt also an Geist und Logik", sagte sie.

Der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, schrieb am Sonntag auf Telegram, die russischen Soldaten hätten vielmehr ihre Kapitulation vorgetäuscht, dagegen hätten sich die Ukrainer zur Wehr gesetzt. Dann hätten die Russen das Feuer auf die ukrainischen Streitkräfte eröffnet. Dies sei ein Kriegsverbrechen.

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Echtheit der Aufnahmen nicht bestätigt

Die Echtheit der Aufnahmen ist bislang nicht bestätigt worden. Es könnte sich auch um gezielt verbreitete Kriegspropaganda seitens Russland handeln, weil weder gesichert ist, wann genau das Geschehen stattfand, noch wo. Makijiwka in der ostukrainischen Region Donezk wird als Ort genannt – aber auch ein gleichnamiger Ort in der Region Luhansk, ebenfalls in der Ostukraine.

Bei den UN liegt das Material vor, sagte eine Sprecherin gegenüber der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Das Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte untersuche den Fall. Dazu sagte Politikerin Stefanishyna: "Wir werden sehen. Wir haben kein Problem damit."

Einem Sprecher der Vereinten Nationen zufolge untersucht die UN-Mission zur Überwachung der Menschenrechte in der Ukraine Fälle von Folter und Misshandlungen von Kriegsgefangenen auf beiden Seiten. Dazu lägen der Mission glaubwürdige Berichte vor, sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

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