Newsblog zur Explosion in Polen Biden: Hinweise auf ukrainische Rakete
In der polnischen Grenzregion zur Ukraine hat es einen Raketeneinschlag gegeben. Alle Entwicklungen hier im Liveblog.
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5.55 Uhr: Biden: Geschoss offenbar ukrainische Flugabwehrrakete
Nach dem Raketeneinschlag im Osten Polens mit zwei Toten gibt es Hinweise darauf, dass es sich bei dem Geschoss um eine Flugabwehrrakete aus der Ukraine handelt. Dies teilte US-Präsident Joe Biden am Mittwoch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei einem Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs von Nato- und G7-Staaten auf Bali mit. Er soll demnach von einer Rakete des Systems S-300 gesprochen haben.
5.45 Uhr: Scholz fordert sorgfältige Aufklärung
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für intensive Untersuchungen des Raketeneinschlags mit zwei Toten in Polen ausgesprochen. "Es ist jetzt notwendig, dass sorgfältig aufgeklärt wird, wie es dazu gekommen ist, dass diese Zerstörung dort angerichtet werden konnte", sagte er am Mittwoch nach einer Krisensitzung der auf dem G20-Gipfel in Indonesien anwesenden G7- und Nato-Staaten.
Scholz verurteilte zudem scharf die neusten russischen Angriffe auf die Ukraine. "Wir stellen fest, dass Elektrizitätswerke zerstört werden, dass Umspannleitungen getroffen werden, dass Wasserversorgung zerstört wird. Das ist keine akzeptable Form der Kriegsführung in diesem ohnehin ungerechtfertigten Krieg", betonte Scholz.
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5.30 Uhr: Kuleba fordert harte Reaktion
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat eine harte und "prinzipienfeste" Reaktion auf den Raketeneinschlag in Polen mit zwei Toten gefordert. Das habe er bei einem Telefonat mit US-Außenminister Antony Blinken deutlich gemacht, teilte Kuleba am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Demnach verurteilte er den "Russlands Raketenterror".
4.30 Uhr: G7- und Nato-Vertreter bieten Polen Unterstützung an
In einer gemeinsamen Erklärung haben sich Vertreter von Nato- und G7-Staaten zum Raketeneinschlag in Polen geäußert. "Wir verurteilen die barbarischen Raketenangriffe, die Russland am Dienstag auf ukrainische Städte und zivile Infrastruktur verübt hat. Wir haben über die Explosion gesprochen, die sich im östlichen Teil Polens nahe der Grenze zur Ukraine ereignet hat. Wir bieten unsere volle Unterstützung bei den laufenden Ermittlungen in Polen an. Wir stimmen zu, in engem Kontakt zu bleiben, um im Verlauf der Untersuchung geeignete nächste Schritte festzulegen", heißt es in einer Verlautbarung am Rande des G20-Gipfels auf Bali. Man spreche den Familien der Opfer Beileid aus und sichere Polen die volle Unterstützung zu. Zur möglichen Herkunft der Rakete wurde keine Angabe gemacht.
4.05 Uhr: Guterres besorgt über Entwicklung
UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich "sehr besorgt" über die Berichte über die Explosion einer Rakete in Polen. Guterres hoffe, dass eine gründliche Untersuchung durchgeführt werde, teilt der stellvertretende Sprecher der Vereinten Nationen (UN), Farhan Haq, mit. Es sei "absolut notwendig, eine Eskalation des Krieges in der Ukraine zu vermeiden."
3 Uhr: Biden: Rakete wohl nicht aus Russland abgefeuert
US-Präsident Joe Biden will die Untersuchungen eines Raketeneinschlags in Polen abwarten, bevor weitere Schritte unternommen werden. Das sagte er am Rande des G20-Gipfels auf Bali. "Wir unterstützen die polnischen Untersuchungen. Wir wollen herausfinden, was genau passiert ist. Dann werden wir überlegen, wie es weitergeht", sagte Biden nach einem Treffen mit Vertretern der Nato-Länder und der G7-Gruppe.
Auf die Frage eines Reporters, ob es sich um eine russische Rakete gehandelt habe, sagte Biden: "Es gibt vorläufige Informationen, die dagegen sprechen. Ich will nichts sagen, bis wir das komplett untersucht haben. Aber es ist eher unwahrscheinlich vom Flugverlauf her, dass sie aus Russland abgefeuert wurde. Aber wir werden sehen."
1.55 Uhr: Internationale Experten untersuchen Vorfall
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenwebseite Ukrinform eine umfassende Untersuchung des Raketeneinschlags angekündigt. "Wir arbeiten daran, die Gründe und alles, was während dieses Vorfalls passiert ist, zusammen mit internationalen Experten herauszufinden, die wir eingeladen haben und die seit mehreren Stunden vor Ort arbeiten", wird der Regierungschef zitiert.
1.30 Uhr: Sondertreffen bei G20-Gipfel auf Bali
US-Präsident Joe Biden hat Staats- und Regierungschefs zu einem kurzfristig einberaumten Sondertreffen im Rahmen des G20-Gipfels eingeladen. Dabei wurde die Situation in Polen und der Ukraine besprochen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Unter den Teilnehmern waren auch Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Auf die Frage eines Reporters, ob Biden etwas zu den Explosionen in Polen sagen könnte, antwortete er "Nein".
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US-Außenminister Antony Blinken, der auch an dem Treffen teilnahm, sagte später: "Wir haben zugesagt, uns in den kommenden Tagen eng zu koordinieren, während die Ermittlungen fortschreiten, und geeignete nächste Schritte festzulegen".
1.15 Uhr: Duda schließt Nato-Verteidigungsfall nicht aus
Der polnische Präsident Andrzej Duda schließt eine Aktivierung des Nato-Verteidigungsfalles nicht aus. "Alle Staats- und Regierungschefs, mit denen ich heute gesprochen habe, haben mir die Unterstützung der Alliierten zugesichert und alle Möglichkeiten einschließlich Artikel 5 offengehalten. Wir werden diese Angelegenheit gemeinsam prüfen", zitierte ihn das Präsidialamt auf Twitter. Es wurde auch bestätigt, dass die Sicherheit des polnischen Luftraumes verstärkt wurde. In Artikel Fünf der Nato-Charta ist geregelt, dass die Bündnispartner einen bewaffneten Angriff gegen einen oder mehrere von ihnen als ein Angriff gegen sie alle ansehen.
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1 Uhr: Scholz sagt Polen Unterstützung zu
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Polen nach der tödlichen Explosion im Grenzgebiet zur Ukraine die Unterstützung Deutschlands zugesichert. Scholz habe dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda in einem Telefonat sein Beileid ausgesprochen, schrieb Regierungssprecher Steffen Hebestreit in der Nacht zum Mittwoch im Onlinedienst Twitter. Deutschland stehe "eng an der Seite unseres Nato-Partners Polen".
0.18 Uhr: Polen bestätigt: Rakete stammt aus russischer Produktion
Die Regierung in Warschau bestätigt den Einschlag russischer Raketen auf polnischem Staatsgebiet. Eine Rakete aus russischer Produktion sei um 15:40 Uhr (Ortszeit) in dem Dorf Przewodów niedergegangen, teilt das polnische Außenministerium mit. Der russische Botschafter sei einbestellt worden, man verlange von ihm umgehend eine Erklärung. Zwei Menschen seien dabei ums Leben gekommen. Zuvor war von zwei Raketeneinschlägen die Rede gewesen. Auf Twitter ließ das polnische Präsidialamt verlauten: "Wir haben derzeit keine schlüssigen Beweise dafür, wer diese Rakete abgefeuert hat. Untersuchungen sind im Gange. Es war höchstwahrscheinlich eine russische Rakete." Sowohl die Ukraine als auch Russland verwenden Raketen sowjetischer Bauart.
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0.05 Uhr: Baerbock spricht mit Polens Außenminister
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat nach Angaben Polens mit ihrem Amtskollegen Zbigniew Rau über den Vorfall an der Grenze zur Ukraine gesprochen. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Rau telefonierte auch mit dem amerikanischen Außenminister Antony Blinken.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters