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Russland steigt wieder in Getreideabkommen ein


Ukraine-Krieg
Russland steigt wieder in Getreideabkommen ein

Von dpa
Aktualisiert am 02.11.2022Lesedauer: 2 Min.
GetreideabkommenVergrößern des BildesDas mit Getreide beladene Frachtschiff "Lady Zehma" ankert im Marmarameer. (Quelle: Khalil Hamra/AP/dpa/dpa-bilder)

Nach den Angriffen auf die Krim hatte Moskau überraschend den Transport von ukrainischem Getreide ausgesetzt. Nun findet doch wieder Export statt.

Russland steigt wieder in das am Samstag ausgesetzte Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer ein. Moskau habe von Kiew "schriftliche Garantien" erhalten, dass der für den Getreidetransport genutzte Schiffskorridor nicht für militärische Zwecke genutzt werde, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf dem Onlinedienst Telegram.

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bestätigte, dass die Getreideexporte über den Korridor im Schwarzen Meer wieder aufgenommen werden. "Nach meinem gestrigen Gespräch mit (dem russischen Präsidenten Wladimir) Putin werden die Getreidelieferungen ab heute Mittag fortgesetzt", sagte Erdogan am Mittwoch. Das sei für den Moment ausreichend, um das Abkommen zu erfüllen, hieß es in Moskau.

Russland hatte nach den Drohnenangriffen auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim das Abkommen zum Transport von ukrainischem Getreide aus den Häfen im Schwarzen Meer am Samstag überraschend ausgesetzt. Grund waren nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die "Terroranschläge" auf die Schwarzmeerflotte in Sewastopol.

Moskau beschuldigt Großbritannien

Das Ministerium warf der britischen Marine vor, die Anleitungen zum Beschuss der Halbinsel mit Drohnen gegeben zu haben. Dabei wurde nach russischen Angaben auch ein Minenräumschiff beschädigt. Großbritannien wies die Vorwürfe zurück.

Russland hatte davor schon seit Wochen mit einem möglichen Stopp des Kornabkommens gedroht, durch das seit Sommer wieder ukrainische Lebensmittel auf den Weltmarkt kommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagte bereits in den vergangenen Tagen, dass Russland die Durchfahrt der mit Getreide beladenen Schiffe blockiere.

Er betonte die Bedeutung dieser Lieferungen für die Bekämpfung des Hungers in der Welt. Obwohl der Krieg die Exporte weiter behindere, habe die Ukraine seit dem Inkrafttreten des Getreideabkommens fast acht Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Seeweg ausgeführt, hatte Selenskyj unlängst gesagt. 60 Prozent der Menge seien nach Afrika und Asien gegangen.

Im Sommer in Kraft getreten

Im Juli hatte Russland unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei den Getreideausfuhren zugestimmt, aber stets auch gedroht, die auf vier Monate angelegte Vereinbarung platzen zu lassen. Moskau beklagt seit langem, dass ein Teil der Vereinbarung vom Sommer nicht umgesetzt werde.

Im Abkommen hat sich Russland zur Beendigung der Blockade ukrainischer Seehäfen für den Getreideexport bereiterklärt, forderte aber im Gegenzug Erleichterungen für die eigene Ausfuhr von Dünge- und Lebensmitteln. Russland und die Ukraine sind beide große Getreideexporteuren, die mit den Ausfuhren Milliarden verdienen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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