Umstrittener ukrainischer Botschafter Melnyk verabschiedet sich von Deutschland
Fast acht Jahre lang war Andrij Melnyk ukrainischer Botschafter in Deutschland. Mit seinen Äußerungen sorgte er oft für Wirbel. Nun hat Melnyk sich mit einem Twitter-Post verabschiedet.
Der bisherige ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat sich von Deutschland verabschiedet. "Ich kehre nach Hause zurück erhobenen Hauptes mit reinem Gewissen und dem Gefühl, meine Pflicht gegenüber der Ukraine erfüllt zu haben", schrieb der umstrittene Diplomat Freitagfrüh im Onlinedienst Twitter. "Danke, liebe deutsche Freunde, für Ihre Geduld", fügte er hinzu.
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Nachfolger tritt offenbar am Samstag sein Amt an
Melnyks Nachfolger Oleksij Makejew soll laut einem Medienbericht am Samstag sein Amt als ukrainischer Botschafter in Deutschland antreten. Melnyk hatte den Posten seit Dezember 2014 inne. Anfang Juli unterzeichnete der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj ein Dekret zu seiner Abberufung. Es handele sich um eine "simple Rotation, wie es üblich ist", versicherte Selenskyj dazu. Melnyk soll nun einen neuen Posten im ukrainischen Außenministerium antreten.
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Der Diplomat hatte die deutsche Politik angesichts des russischen Angriffskriegs in seiner Heimat immer wieder scharf kritisiert und der Bundesregierung eine zu zögerliche Haltung insbesondere in der Frage der Waffenlieferungen an Kiew vorgeworfen.
Mit seinen Äußerungen sorgte er oft für Wirbel, etwa als er Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Streit um einen zunächst von Kiew verwehrten Ukraine-Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als "beleidigte Leberwurst" bezeichnete.
- Nachrichtenagentur afp