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Neuer ukrainischer Botschafter: Nachfolge von Andrej Melnyk steht fest


Neuer ukrainischer Botschafter
Nachfolger von Andrej Melnyk steht fest

Aktualisiert am 03.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Andrej Melnyk in Berlin: Er wird den Posten des deutschen Botschafters Mitte Oktober verlassen.Vergrößern des Bildes
Andrej Melnyk in Berlin: Er wird den Posten des deutschen Botschafters Mitte Oktober verlassen. (Quelle: Stefan Zeitz/imago images)

"Den Luxus, leise zu sein, wird er sich nicht leisten können", sagt Melnyk über seinen Nachfolger. Nun steht fest, wer neuer ukrainischer Botschafter wird.

Er wurde bereits als wahrscheinlicher Nachfolger gehandelt, nun hat auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sein förmliches Einverständnis gegeben. Oleksij Makejew wird laut deutschen Regierungsangaben neuer ukrainischer Botschafter und tritt damit die Nachfolge von Andrej Melnyk an. Zuvor hatten "Spiegel" und "Welt" darüber berichtet.

Die Regierung in Kiew habe ein sogenanntes Agrémentersuchen für Oleksij Makejew gestellt, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes mit. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe dieses Agrément – also die Zustimmung des Gastlandes für eine diplomatische Tätigkeit – bereits erteilt. Nach Informationen der "Welt" soll der 46-jährige Diplomat am 15. Oktober sein Amt antreten.

Melnyk übernimmt Amt in Kiew

Das Agrément ist einer von mehreren Schritten bis zur endgültigen Akkreditierung eines Botschafters. Dass Makejew Botschafter werden soll, war seit Längerem im Gespräch. Eine offizielle Bestätigung für seine Ernennung lag bislang nicht vor.

Melnyk ist seit 2015 ukrainischer Botschafter in Deutschland, im Juli wurde er als Botschafter zu Mitte Oktober abberufen. Künftig übernimmt er das Amt des stellvertretenden Außenministers in Kiew.

"Den Luxus, leise zu sein, wird er sich nicht leisten können"

Makejew ist seit 2014 Direktor der politischen Abteilung im Außenministerium, spricht wie Melnyk fließend Deutsch. Er studierte internationale Beziehungen an der staatlichen Universität in Kiew und trat schon mit 21 Jahren in den diplomatischen Dienst ein. Seit zwei Jahren ist er Sonderbeauftragter der ukrainischen Regierung für internationale Sanktionspolitik.

Dass Makejew anders agieren werde als er, glaubt Melnyk nicht, wie er kürzlich in einem Interview mit dem "Spiegel" sagte: "Den Luxus, leise und unauffällig zu sein, wird er sich einfach nicht leisten können – weil der Widerstand in Teilen der deutschen Politik nach wie vor sehr groß ist, weil neue Herausforderungen auf uns zukommen werden."

In den vergangenen Monaten warb er immer wieder lautstark für Waffenlieferungen in die Ukraine und fiel mit teils provokanten Äußerungen auf – unter anderem bezeichnete er Kanzler Olaf Scholz in einem Interview als "beleidigte Leberwurst". Kurz vor seiner Abberufung geriet er mit Äußerungen zu dem ukrainischen Nationalistenführer Stephan Bandera (1909–1959) in die Kritik. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
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