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Vergeltung der Ukraine? Iranische Drohnenexperten sterben angeblich bei Angriff


"Meister des Präzisionsschießens"
Bericht: Iranische Drohnenexperten sterben bei Vergeltungsangriff

Aktualisiert am 28.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Iranische Shahed-136-Drohnen in einer Abschussvorrichtung (Archivbild): Angeblich hat Moskau keine dieser Waffen mehr vorrätig.Vergrößern des Bildes
Iranische Shahed-136-Drohnen in einer Abschussvorrichtung: Mit diesen Waffen griff Russland vorige Woche Odessa an und tötete dabei einen Menschen. (Quelle: Creative Commons)
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Iranische Kamikazedrohnen schlugen vorige Woche in Odessa ein. Die Ukrainer ließen den Angriff offenbar nicht unbeantwortet.

Bei einem ukrainischen Angriff auf eine russische Drohnenbasis bei Cherson sollen 24 iranische Drohnenexperten und doppelte so viele russische Soldaten getötet worden sein. Das berichtet der ukrainische Journalist Andrij Tsaplienko auf seinem Telegramkanal. Von der zerstörten Basis aus sollen vorigen Freitag iranische Kamikazedrohnen gestartet sein, die in der nahegelegenen Hafenstadt Odessa einschlugen und dort einen Menschen töteten.

Russland hat bei seinem Verbündeten Iran schon vor Monaten Kampfdrohnen angefragt, wie die US-Regierung Mitte Juli bekannt machte. Inzwischen sind die iranischen Waffen in der Ukraine angekommen und setzen den Verteidigern dort schwer zu. Als besonders tückisch haben sich die iranischen Kamikazedrohnen vom Typ Shahed-136 erwiesen: Dieses Modell kann mit einer Sprengladung versehen etwa 2.500 Kilometer weit fliegen oder über einem Gebiet kreisen und dann in ein Ziel gesteuert werden. Auch der russische Angriff auf Odessa am Freitag soll mit mehreren Shahed-136 ausgeführt worden sein.

Der ukrainische Vergeltungsangriff erfolgte nach Angaben von Andrij Tsaplienko bereits am Sonntag auf der Kinburn-Halbinsel. Diese liegt etwa 70 Kilometer Luftlinie von Odessa entfernt, wie auf dieser Karte zu sehen ist:

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"Exzellente Position für Drohnenkontrollzentrum"

Nach Angaben Tsaplienkos soll sich auf der Landzunge ein Kontroll- und Ausbildungszentrum für die iranischen Drohnen befunden haben. Der ukrainische Geheimdienst soll den Standort ermittelt haben. Der Angriff sei erfolgt, als die Gruppe von 24 iranischen Ausbildern und 48 russischen Soldaten bei der Einrichtung ankamen. Außer dem Kontrollzentrum sollen ein Bus, zehn russische Militär-Lkw und mehrere Autos zerstört worden sein, so Tsaplienko. "Der ukrainische Geheimdienst hat zusammen mit den Meistern des Präzisionsschießens ausgezeichnet gearbeitet", schreibt der Journalist – womöglich ein Hinweis auf die Verwendung westlicher Langstreckenartillerie.

Die ukrainische Militärführung hat den mutmaßlichen Angriff auf die Drohnenbasis bislang nicht bestätigt. Das Kommando der südlichen Streitkräfte der Ukraine berichtete am Montag allerdings über ein zerstörtes russisches Waffenlager auf der Kinburn-Halbinsel. Auch Serhiy Bratchuk von der Militärverwaltung in Odessa bestätigte ukrainische Angriffe in dem Gebiet, nannte aber keine konkreten getroffenen Ziele. Der US-Thinktank "Institute for the Study of War" konnte Tsaplienko zwar nicht bestätigen, schrieb aber, die Landzunge sei "eine exzellente Position für ein Drohnenkontrollzentrum, von dem aus Russland tief in ukrainischem Gebiet zuschlagen" könne.

Die Verschwiegenheit der ukrainischen Militärführung könnte im Zusammenhang mit den laufenden Offensiven zur Befreiung der besetzten Gebiete von Russland stehen. In der Region Charkiw im Nordosten des Landes haben die Ukrainer zuletzt beeindruckende Geländegewinne erzielt. Zeitgleich machen die Ukrainer auch Fortschritte an der südlichen Front bei Cherson, allerdings deutlich langsamer. Die russische Armee hatte ihre Truppen in dem Gebiet in Erwartung der ukrainischen Offensive verstärkt und leistet dort mehr Widerstand. Kiew hielt sich zuletzt mit Äußerungen zu den laufenden Offensiven zurück, um diese nicht zu gefährden.

Verwendete Quellen
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