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Geheimdienst warnt: Putin könnte Cyberangriffe aus der Schweiz planen


Geheimdienst warnt
Putin könnte Cyberangriffe aus der Schweiz planen

Von t-online, afp
Aktualisiert am 28.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Wladimir Putin: Nutzt er für Cyberangriffe Server aus der Schweiz?Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin: Nutzt er für Cyberangriffe Server aus der Schweiz? (Quelle: MAXIM SHEMETOV/Reuters)
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Dass der Kreml Cyberangriffe nutzt, um Wahlen zu beeinflussen, ist bekannt. Ein Bericht gibt nun Hinweise, dass die Angriffe auch aus der Schweiz kommen könnten.

Der Schweizer Geheimdienst NDB warnt davor, dass Russland für Cyberangriffe Infrastruktur aus der Schweiz nutzt. Das berichtet die Zeitung "Blick" und beruft sich dabei auf vertrauliche Unterlagen des Nachrichtendienstes.

Es sei demnach denkbar, dass Russland für seine Angriffe auf Server aus dem deutschen Nachbarland zurückgreife. Wörtlich soll es dort heißen: "Weiter beurteilt es der NDB als wahrscheinlich, dass für zukünftige Cyberangriffe auf andere westliche Wahlen in der Schweiz stehende Server verwendet werden." Eine Beeinflussung der Wahlen in der Schweiz im kommenden Jahr sei allerdings unwahrscheinlich. Grundsätzlich hält es der Geheimdienst aber für möglich, dass Russland auch in Zukunft versuche, Wahlen in westlichen Staaten zu manipulieren sowie Desinformation zu streuen.

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Der Nachrichtendienst kommt in dem Bericht zu dem Schluss, dass Russland auch 2021 die deutschen Bundestagswahlen beeinflussen wollte. Dabei sei vor allem die Spitzenkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, in den Fokus von Desinformationskampagnen gerückt. Die Angriffe stehen laut NDB in Verbindung zum russischen Militärgeheimdienst GRU.

Die "Tagesschau" hatte bereits im vergangenen Jahr darüber berichtet, dass vor allem die heutige Außenministerin im Wahlkampf Opfer von digitalen Falschinformationen geworden sei. Im Fokus stehe dabei auch das staatlich finanzierte russische Medienunternehmen "Russia Today".

Cyberangriff in Montenegro – Russland verantwortlich?

Die Regierung in Montenegro ist unterdessen Ziel einer großangelegten Cyberattacke geworden, für die sie Russland verantwortlich macht. Einen Hackerangriff dieses Ausmaßes habe der kleine Balkanstaat bisher noch nicht erlebt, sagte Verwaltungsminister Maras Dukaj am Samstag. Die Computersysteme mehrerer staatlicher Behörden seien "infiziert" worden, darunter des Finanzministeriums.

Dank rascher Gegenmaßnahmen sei die IT-Infrastruktur nicht dauerhaft beschädigt worden, erklärte Dukaj. Seinen Angaben zufolge waren keine Daten von Bürgern und Unternehmen gefährdet.

Verteidigungsminister Rasko Konjevic machte Russland für die am Freitag und Samstag erfolgte Attacke verantwortlich. Er sprach von "ausgesprochen ausgefeilten Angriffen", zu denen einzelne Hacker nicht in der Lage wären. "Wer könnte ein politisches Interesse daran haben, Montenegro einen solchen Schaden zuzufügen?", fragte er im staatlichen Fernsehen und sprach von "ausreichenden Hinweisen", um Moskau hinter dem Angriff zu vermuten.

Wegen Montenegros Unterstützung der EU-Sanktionen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hatte der Kreml das Land im März auf seine Liste der "feindlichen Staaten" gesetzt.

Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf ein "informelles Briefing" der Nationalen Sicherheitsbehörde von Montenegro, der Angriff sei von "mehreren russischen Diensten" gesteuert worden. Demnach wurde die gesamte Infrastruktur gefährdet, einschließlich der Strom- und Wasserversorgung. Die Kraftwerke seien auf manuellen Betriebsmodus umgestellt worden.

Zweiter Angriff in kurzer Zeit

Es handelt sich bereits um den zweiten Cyberangriff in Montenegro, seit ein Misstrauensvotum am 19. August das Ende der pro-westlichen Regierung von Ministerpräsident Dritan Abazovic eingeläutet hatte. Dieser sagte nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats, Montenegro werde seine internationalen Partner um Expertenhilfe bitten, um Daten zu retten und weitere Angriffe zu verhindern.

Frankreich kündigte daraufhin Unterstützung an. Es will eine Mission der Behörde für die Sicherheit von Informationssystemen (ANSSI) entsenden, die bei der Untersuchung der Cyberattacke und der Wiederherstellung der Sicherheit helfen soll.

Die US-Botschaft warnte unterdessen ihre Bürger in Montenegro vor "anhaltenden" Cyberangriffen, die zu Störungen im öffentlichen Dienst, im Transportwesen einschließlich an Grenzübergängen und Flughäfen sowie im Telekommunikationsbereich führen könnten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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