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Nato bereitet sich auf Putin-Angriff vor: Waffen, Ziele, Deutschlands Rolle


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Tagesanbruch
Nato bereitet sich auf Putin-Angriff vor

MeinungVon Florian Harms

Aktualisiert am 13.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Nato-Manöver im Baltikum: Die USA versprechen, Langstreckenwaffen in Europa zu stationieren.Vergrößern des Bildes
Nato-Manöver im Baltikum: Die USA versprechen, Mittelstreckenwaffen in Europa zu stationieren. (Quelle: IMAGO/Jaap Arriens)

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

wie sehr sich die Welt und Deutschlands Rolle in der Welt verändert haben, merkt man manchmal erst, wenn man das Gestern mit dem Heute vergleicht. Gerade einmal drei Jahre ist es her, dass Wladimir Putin die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Abschiedsbesuch im Kreml empfing. Der Gast bekam Blumen überreicht, strahlte, dankte dem "lieben Wladimir" und stellte klar, dass man trotz "tiefgreifender Differenzen" miteinander im Gespräch bleiben wolle. Nur so könne es weitergehen. Putin forderte Merkel auf, im Ukraine-Konflikt auf die dortige Regierung einzuwirken. Die Kanzlerin hörte den Wunsch und nahm ihn bei der Weiterreise nach Kiew mit.

Drei Jahre und einen russischen Angriffskrieg später ist die Lage eine völlig andere. Die Ukrainer leiden Tag und Nacht unter russischen Terrorangriffen. Deutschland ist aus seinem militärischen Dornröschenschlaf erwacht, Merkels Nachfolger Olaf Scholz muss einen großen Teil seiner Zeit und einen wachsenden Anteil des deutschen Haushaltsgelds in die Wiederaufrüstung stecken. Die "Zeitenwende" ist zur politischen Richtschnur geworden, auch wenn Kritiker der jüngsten Haushaltseinigung unken, der Einzige, der wirklich entschlossen an der deutschen Widerstandsfähigkeit arbeite, sei Verteidigungsminister Boris Pistorius.

Das ist sicher übertrieben. Wie grundlegend der Kanzler und seine Regierung die außenpolitischen Koordinaten verändert haben, ließ sich in der vergangenen Woche auf dem Nato-Jubiläumsgipfel in Washington beobachten. Mehr Geld fürs Militär und für die Ukraine, neu stationierte Mittelstreckenwaffen, ein Hauptquartier für die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Hessen, die diplomatische Isolation des Diktatorenfreundes Viktor Orbán und vor allem die ständig wiederholte Beschwörung des militärischen Schulterschlusses im Bündnis: Kein Zweifel, die Mehrzahl der Nato-Chefs meint es sehr ernst. Der Feind sitzt in Moskau; Vertreter der Allianz halten einen russischen Angriff auf das Bündnisgebiet in fünf Jahren für möglich bis wahrscheinlich.

Wie wappnet sich die Nato für diese Bedrohung? Was wurde vor und hinter den Kulissen des Gipfeltreffens besprochen? Was plant der Kanzler, was kommt auf die deutsche Bevölkerung zu? Darüber spreche ich in unserem Podcast mit Lisa Fritsch und freue mich, wenn Sie uns einige Minuten zuhören.

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Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende und freue mich nach dem Trubel in Washington auf einige ruhige Stunden. Die kommende Woche wird wieder turbulent: Die US-Republikaner küren auf ihrem Parteitag Donald Trump zu ihrem Präsidentschaftskandidaten – und bei den Demokraten kocht der Unmut über den gebrechlichen Amtsinhaber Joe Biden so hoch, dass der womöglich doch noch einer Jüngeren seine Kandidatur überlässt. Wir werden berichten. Am Montag kommt der Tagesanbruch von Annika Leister, ab Dienstag wieder von mir.

Herzliche Grüße

Ihr
Florian Harms
Chefredakteur t-online
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de

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Alle Folgen der Podcast-Diskussion am Wochenende finden Sie hier in einer Liste auf Spotify.

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