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Wladimir Putin ist international so isoliert wie nie: War's das für ihn?


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Tagesanbruch
War's das für ihn?

MeinungVon Sven Böll

Aktualisiert am 19.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Das Kalkül von Wladimir Putin ist nicht aufgegangen.Vergrößern des Bildes
Das Kalkül von Wladimir Putin ist nicht aufgegangen. (Quelle: IMAGO/Gavriil Grigorov)

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

wenn alles grau, trist, negativ wirkt, kann es hilfreich sein, zurückzublicken. Dann merkt man manchmal, dass es selbst in schlechten Zeichen positive Entwicklungen gibt.

Als Wladimir Putin vor fast neun Monaten die Ukraine überfiel, rechnete er zwar mit internationalen Gegenreaktionen. Aber er setzte darauf, dass diese nicht allzu stark ausfallen würden. Seine Annahme: Die USA haben andere Probleme, als einem fernen Land zu helfen; den Westeuropäern ist eine warme Wohnung wichtiger als das Schicksal der Ukrainer; Staaten wie China, Indien und Südafrika freuen sich insgeheim, wenn es jemand dem Westen mal richtig zeigt.

Heute lässt sich sagen: Putin hat sich kolossal verschätzt. Und zumindest derzeit deutet nicht viel darauf hin, dass sich an dieser Analyse rasch etwas ändern wird.

Die USA haben die Ukraine massiv unterstützt – und werden das wohl auch weiterhin tun, weil das Ergebnis der Zwischenwahlen für die eher skeptischen Republikaner enttäuschend war.

Den Westeuropäern sind warme Wohnungen wichtig, aber sie heizen nicht auf Kosten der Ukrainer. Deutschland, das am stärksten von russischer Energie abhing, kommt nun ohne diese Lieferungen aus. Die Gasspeicher sind voll, im Rekordtempo entstehen LNG-Terminals, um Flüssigerdgas zu importieren, Industrie und Privathaushalte sparen massiv Energie.

Und Länder wie China, Indien und Südafrika distanzieren sich immer stärker von Russland. Vor allem, weil sie eine globale Rezession fürchten. Wachstum daheim ist ihnen eben noch wichtiger als ein geschwächter Westen.

Wie sehr Wladimir Putin inzwischen international isoliert ist, zeigte sich erst in dieser Woche auf dem G20-Gipfel auf Bali. Welche Folgen das Treffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auch für Deutschland hat? Darüber sprechen unser Redakteur für Außenpolitik, Patrick Diekmann, der beim Gipfel in Indonesien dabei war, meine Kollegin Alexandra Schaller und ich in unserem heutigen Podcast. Hören Sie bitte.

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Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende. Am Montag schreibt meine Kollegin Annika Leister den Tagesanbruch für Sie.

Herzliche Grüße

Ihr Sven Böll
Managing Editor t-online
Twitter: @SvenBoell

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Mit Material von dpa.

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