Kachelmann wettert über Fahrlässigkeit "Dass es in Dresden keine Toten gab, liegt nur am Glück"
Zehn Menschen wurden am Montag durch einen Blitzeinschlag in Dresden verletzt. Der Meteorologe Jörg Kachelmann regt sich über die Sorglosigkeit der Menschen auf.
Ein Blitzeinschlag in Dresden hat am Pfingstmontagabend zehn Menschen verletzt. Dabei mussten zwei Personen nach einem Herzstillstand reanimiert werden. Die restlichen acht Opfer zeigten typische Symptome wie ein Kribbeln in den Extremitäten und wurden vorsorglich in Krankenhäuser eingeliefert. Der Vorfall ereignete sich auf den Elbwiesen im Bereich Rosengarten in Dresden.
Im Anschluss an das Unglück äußerte sich der Meteorologe Jörg Kachelmann auf dem Kurznachrichtendienst X zum Blitzeinschlag und kritisierte die fehlende Vorsicht der Deutschen in Bezug auf Gewitter.
"Dass es in Dresden keine Toten gab, liegt nur am Glück, dass es ein relativ schlapper Blitz war", schrieb Kachelmann auf X. "Es wird ein mörderischer Sommer, wenn das Kartoffelkollektiv generell verlernt hat, was man tun muss, wenn Gewitterwolken aufziehen". Sarkastisch bemerkte Kachelmann, die Situation könne sich bessern, wenn die Behörden Tiktok- oder Youtube-Seminare zu diesem Thema anböten.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Kachelmann: Es reicht nicht mehr, wenn es schwarz am Himmel ist
Für Kachelmann ist dieser Fall ein weiteres Beispiel für die "im Sommer bei Gewittern tägliche Katastrophe", da viele Menschen nicht rechtzeitig Schutz suchen würden. Er kritisierte insbesondere die Passivität der Menschen während des herannahenden Unwetters: "Weil es offenbar heute nicht mehr reicht, wenn es pechschwarz am Himmel wird und man erst in der Lage ist, etwas zu tun, wenn es laut donnert".
Der Wetterexperte wies darauf hin, dass der erste "nahe" Blitz bereits sieben Minuten vor dem eigentlichen Ereignis aufgetreten sei. Dass sich Menschen dann noch im Freien aufgehalten haben, mache ihn "völlig ratlos". Er verglich das Verhalten mit riskantem Fahrverhalten und mangelnden Schutzmaßnahmen während einer Pandemie: "Wer auf Autobahnen 200 fährt und bei Pandemien ungeimpft und ohne Maske sein will, möchte sicher auch dem Blitz zeigen, was ein starker Doitscher ist."
Die Feuerwehr hat unterdessen dazu aufgerufen, dass sich Personen, die sich zum Zeitpunkt des Blitzeinschlags in dem betroffenen Gebiet befanden und Symptome zeigen, unverzüglich medizinisch behandeln lassen sollten.
- Profil von Jörg Kachelmann auf X
- t-online.de: "Dramatischer Blitzeinschlag am Rosengarten – der aktuelle Stand"