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Ramin Y.: Ehemaliger-Rockerboss offenbar im Iran getötet


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Wegen Mordes gesucht
Früherer Hells-Angels-Boss im Iran erschossen


Aktualisiert am 01.05.2024Lesedauer: 2 Min.
In iranischen Diensten: Ramin Y. soll im Iran getötet worden sein.Vergrößern des Bildes
In iranischen Diensten: Ramin Y. soll im Iran getötet worden sein. (Quelle: Screenshot Twitter)

Ein früherer Rockerboss gilt als Bindeglied zwischen dem iranischen Staat und Anschlägen auf jüdische Einrichtungen in Deutschland. Jetzt wurde er offenbar erschossen.

In Deutschland wurde er wegen Mordes und Anschlagsplänen auf jüdische Einrichtungen gesucht – im Iran soll er jetzt getötet worden sein. Laut Medienberichten ist der frühere Bandidos- und Hells-Angels-Chef Ramin Y. erschossen worden. Dessen Tod vermeldete am Dienstagabend auch die staatliche iranische Nachrichtenagentur Tasnim.

In sozialen Netzwerken kursieren diverse Trauerbekundungen aus dem Bekanntenkreis Y.s, darunter auch ein Abschiedsgruß der Hells Angels.

Politisch hochbrisant ist der Fall deswegen, weil im Dezember 2023 am Oberlandesgericht Düsseldorf ein anderer Iraner wegen versuchter Brandstiftung in Bochum verurteilt wurde: Das Gericht kam zu dem Schluss, dass dieser Mann für den iranischen Staat gehandelt hatte. Den Auftrag für den Anschlag auf jüdische Einrichtungen habe vom Iran aus Y. gegeben. Der wiederum stehe mutmaßlich in Diensten der iranischen Revolutionsgarden. Der Angeklagte hatte Y. beschuldigt. t-online hatte zuvor berichtet, dass der Generalbundesanwalt eine iranische Terrorzelle ins Visier genommen hatte.

Der Deutsch-Iraner Y. hatte sich 2021 in den Iran abgesetzt, weil er in Deutschland wegen Mordes gesucht wurde. Es gab nach seiner Flucht keine Lamborghini- und Rolls-Royce-Fotos mehr von ihm aus deutschen Innenstädten, wie er sie sonst ausgiebig geteilt hatte. Dafür lichtete er sich beim Bad im Meer und am Schreibtisch mit iranischer Flagge ab. Er posierte auf Bildern mit hochrangigen Mitgliedern der Revolutionsgarden.

Vom Rockerboss zum Mullah-Helfer

Der Mullah-Helfer war früher in Deutschland Rockerboss gewesen, wechselte von den Bandidos zu den Hells Angels und verschärfte damit die Feindschaft zwischen den Clubs. Der gebürtige Mönchengladbacher lockte als Präsident des Hells-Angels-Charters "Hellgate" nach Überzeugung von Ermittlern einen Höllenengel in einen Hinterhalt: Rocker Kai M. musste demnach im Januar 2014 durch Kopfschuss sterben, weil Y. ihn für einen Polizeispitzel hielt.

Die Leiche wurde zerstückelt, in ein Speisefass einbetoniert und im Duisburger Rhein-Herne-Kanal versenkt. Ein Kronzeuge packte nach Jahren aus, die Leiche wurde gefunden – aber der Iraner setzte sich kurz vor der Verhaftung ab. Seither wartete in Deutschland ein Haftbefehl auf ihn.

Doch er wähnte sich offenbar im Iran sicher – und steuerte von dort aus Kriminelle in Deutschland. Für das Düsseldorfer Oberlandesgericht stand fest: Er hatte dem Mann, der nach dem Wurf eines Molotowcocktails auf ein Schulgebäude in Bochum verurteilt wurde, den Auftrag für einen Anschlag auf die benachbarte Synagoge erteilt. Und die Tat stand in Zusammenhang mit einem Brandanschlag und Schüssen auf das Rabbinerhaus in Essen.

Von Geheimdienst getötet?

Nun melden israelische Medien wie die "Jerusalem Post" seinen Tod. Erste Quelle war am Sonntag ein iranischer Journalist, inzwischen berufen sich die israelischen Zeitungen auf einen Beitrag des oppositionellen TV-Senders "Iran International". Demnach sei der Deutsch-Iraner durch mehrere Kugeln niedergestreckt worden. "Iran International" schrieb den Anschlag Israel zu – demnach eine Quittung für dessen Anschlagspläne auf jüdische Einrichtungen in Deutschland.

Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim wies Berichte zurück, denen zufolge Irans Erzfeind Israel für die Tötung des Mannes verantwortlich sein soll. Aus Israel gab es zunächst keine direkte Bestätigung.

Verwendete Quellen
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