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Vulkanausbruch auf La Palma: Riesige Aschewolke über Kanareninsel


Erstmals seit 50 Jahren
Vulkan speit auf La Palma Glut und Asche

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 20.09.2021Lesedauer: 3 Min.
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Vulkanausbruch auf La Palma: Lava und Gestein schossen aus dem Vulkan – ein Schreckensszenario für viele Einheimische. (Quelle: t-online)

Erstmals seit 50 Jahren ist auf der spanischen Insel La Palma ein Vulkan ausgebrochen: Über ihm war eine riesige Rauchsäule zu sehen. Mehr als tausend Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Auf der spanischen Kanareninsel La Palma ist am Sonntag im Bereich der Cumbre Vieja ein Vulkan ausgebrochen. Um 15.12 Uhr Ortszeit (16.12 Uhr MESZ) habe es mehrere heftige Explosionen in der Gemeinde El Paso im Süden der Insel gegeben, berichtete die Zeitung "El País". Anschließend begann der Vulkan große Mengen braunen und weißen Rauchs sowie Gesteinsbrocken und rotglühende Lava in die Luft zu schleudern.

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Der Vulkan habe sieben Schlote, also verschiedene Stellen, an denen Asche, Rauch und Lava in die Höhe geschleudert würden, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE. Die Behörden riefen die Alarmstufe rot des Vulkannotplanes aus und begannen mit Evakuierungen. Wegen sich nähernder Lava, die sich in der Dunkelheit in Form orangeglühender Flüsse bergab Richtung Küste wälzte, wurden etwa 5.000 Bewohner der Ortschaften El Paso, Llanos de Aridane und des Badeortes Tazacorte an der Westküheit der Inselebracht in. Bei 500 von ihnen habe es sich um Touristen gehandelt. Ob auch Deutsche darunter waren, wurde zunächst nicht bekannt. Mehrere Landhäuser gingen bereits in Flammen auf, als sie von der um die 1000 Grad heißen Lava erreicht wurden.

Gebiet nur leicht besiedelt

Der Ausbruch habe in dem Gebiet Cabeza de Vaca in El Paso begonnen, teilten die örtlichen Behörden im Onlinedienst Twitter mit. "Die Bevölkerung wird aufgerufen, extreme Vorsicht walten zu lassen und der Eruptionszone fernzubleiben", erklärte die Regionalregierung. Jedes "unnötige Risiko" solle vermieden werden. Die Evakuierung der nächstgelegenen Gebiete habe bereits begonnen, sie sei für mehr als tausend Menschen verpflichtend. Für die Betroffenen wurden Notunterkünfte geöffnet.

Der Regionalpräsident der Kanaren, Angel Victor Torres, erklärte, es sei ein "Glück", dass sich der Ausbruch des im Inselinneren gelegenen Vulkans in einem dünn besiedelten Gebiet ereignet habe. Experten sagten voraus, dass sich die Lava vermutlich Richtung unbewohnter Gebiete bewegen werde, bevor sie das Meer erreiche. Auf ganz La Palma leben gut 80.000 Menschen.

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez kündigte an, wegen des Ausbruchs seine Reise zur UN-Generaldebatte in New York zu verschieben und sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. "Alle Einsatzkräfte stehen bereit, um koordiniert zu reagieren", schrieb er auf Twitter.

Der Ausbruch des Cumbre Vieja war nach zahlreichen Erdbeben, einem sogenannten Erdbebenschwarm, in der Region bereits befürchtet worden. Am vergangenen Mittwoch war für den Vulkan deshalb bereits die höchste Alarmstufe ausgerufen worden.

Seit gut einer Woche wurden in der Region tausende Erdbeben von einer Stärke von bis zu 4,0 registriert. Der Boden in der Umgebung des Vulkans hob sich um rund zehn Zentimeter an. Die heftigen Erschütterungen hingen mit der Verschiebung von nahezu elf Millionen Kubikmetern Magma im Innern des Vulkan zusammen, hatte das Vulkanologische Institut der Kanaren dazu am Mittwoch mitgeteilt.

Die Kanaren, zu denen auch die beliebten Ferieninseln Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote gehören, sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte Ausbruch des Cumbre Vieja hatte sich 1971 ereignet. Überhaupt war er im 20. Jahrhundert nur zweimal ausgebrochen: 1971 und zuvor 1949. Ansonsten galt er als schlafender Vulkan. Zuletzt gab es in der Region 2011 einen Vulkanausbruch am Meeresboden vor der Insel El Hierro.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa
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