Sorge über Klimakrise Unwetter treiben im Südsudan Zehntausende in die Flucht

Im Südsudan müssen rund 90.000 Menschen ihre Häuser wegen Überschwemmungen verlassen. Für viele ist es bereits das zweite Mal innerhalb weniger Monate.
Heftige Unwetter haben im Südsudan zehntausende Menschen in die Flucht getrieben. Wie das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) am Freitag mitteilte, flüchteten bereits rund 90.000 Menschen vor den Überschwemmungen. Die Wassermassen hätten Häuser und Ackerflächen überschwemmt. Die Menschen flüchteten den Angaben zufolge mit ihrem Vieh in höher gelegene Gebiete.
Besonders schlimm von den Überschwemmungen heimgesucht werden laut den Ocha-Angaben die Bezirke Ayod und Canal im Bundesstaat Jonglei. Dort sei es für viele Menschen bereits das zweite Mal seit Mai, dass sie vor Unwettern flüchten müssten.
82 Prozent leben unter der Armutsgrenze
Die Fluten verschlimmern die wirtschaftliche Misere im Südsudan. Der bitterarme Staat leidet unter den Folgen eines fünfjährigen Bürgerkriegs, in dem fast 400.000 Menschen getötet wurden. Laut einem Bericht der Weltbank vom April leben in dem erst vor zehn Jahren zum unabhängigen Staate gewordenen Südsudan 82 Prozent der elf Millionen Einwohner unterhalb der Armutsgrenze.
Für das Ausmaß der aktuellen Überschwemmungen machte der Ocha-Vertreter Arafat Jamal den Klimawandel verantwortlich. Die Veränderung des Erdklimas "verstärkt die Effekte der Überflutung", sagte er.
- Nachrichtenagentur AFP