Vulkan Stromboli in Italien bricht aus "Es war, als wäre man in der Hölle"
In Italien hat der Vulkan Stromboli Feuer und Lava gespien – während Touristen ihn besichtigten. Fotos zeigen riesige Rauch- und Aschewolken. Brände brachen aus, Steine fielen vom Himmel. Mindestens ein Mensch starb.
Auf dem Vulkan Stromboli in Italien hat es am Mittwoch mehrere große Explosionen gegeben. Lava trat aus. Riesige Aschewolken und Rauch waren zu sehen. Die Menschen seien in großer Angst gewesen, erklärte der Feuerwehrkommandant Giuseppe Biffarella laut Nachrichtenagentur Ansa. Ein 35-jähriger Wanderer aus Sizilien sei ums Leben gekommen, sagte Bürgermeister Marco Giorgianni. Mehrere Menschen wurden demnach verletzt.
Feuer brechen aus
Am Hang des Vulkans rund um das Dorf Ginostra seien Feuer ausgebrochen und Lavabrocken seien herabgefallen, twitterte die Feuerwehr. Zwei Ausflügler müssten gerettet werden. Löschflugzeuge seien unterwegs. Berichten zufolge konnte eines der Flugzeuge die Brände allerdings aufgrund des starken Rauchs nicht bekämpfen. "Es war, als wäre man in der Hölle, weil Feuerregen vom Himmel fiel", zitierten italienische Nachrichtenagenturen den örtlichen Priester Giovanni Longo.
Weiter berichteten Medien, dass Menschen aus Angst ins Meer gesprungen seien, andere verbarrikadierten sich in ihren Häusern. Einige Touristen seien mit Booten aus dem Ort Ginostra gebracht worden, es gebe aber keine Evakuierung der Insel. Eine Hotelmanagerin auf Stromboli berichtete von viel Rauch und Lavaströmen. Jedoch sei keine Panik ausgebrochen.
"Ich bin geschockt. Als ich die zwei Explosionen gehört habe, dachte ich an Pompeji und den Ausbruch des Vesuvs", erzählte die Touristin Elisabetta aus Neapel der Agentur ADN Kronos. "Um ich herum ein Meer aus Steinen, Lavasteinen, Asche und ganz, ganz viel Rauch. Man sah nichts mehr. Der Himmel, das Meer sind schwarz geworden."
Der Stromboli gehört zu den aktivsten Vulkanen in Italien und bildet eine kleine Insel vor Sizilien. Er darf nur mit Führer bestiegen werden. Nur wenige Menschen wohnen auf der Insel, jedoch kommen im Sommer sehr viele Touristen. Seit mehr als 2.000 Jahren gerät das Gestein unter dem Liparischen Archipel, in regelmäßigen Abständen in Bewegung. Die beiden Explosionen gegen 17 Uhr auf der Südseite des Kraters gehörten zu den stärksten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1985.
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Ein großer Ausbruch des Stromboli ereignete sich am 29. Dezember 2002. Damals rutschte ein zwei Millionen Kubikmeter großer Felshang vom Kegel des Hauptkraters ins Meer und löste eine bis zu zehn Meter hohe Flutwelle aus, die auch die Nachbarinseln Lipari und Panarea erfasste. Wie durch ein Wunder wurden dabei nur wenige Menschen verletzt. Die Behörden ließen Stromboli für mehr als zwei Monate evakuieren.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP