Liste von Auffälligkeiten Todes-Crash in New York: Skandal-Firma gibt auf

Sechs Menschen starben, darunter drei Kinder, von denen eines Geburtstag hatte. Jetzt kommt heraus: An Bord des Unglücks-Helikopters gab es keine Flugschreiber.
Nach dem tödlichen Hubschrauber-Absturz in den Hudson River gibt die Betreiberfirma New York Helicopter Tours auf. Die US-amerikanische Luftfahrtverwaltung Federal Aviation Administration (FAA) teilte mit, das Unternehmen, das den Touristen-Rundflug angeboten hatte, stelle den Betrieb mit sofortiger Wirkung ein.
Die Untersuchungen zur Unglücksursache dauern unterdessen an. "Die FAA wird eine Überprüfung der Lizenz und der Sicherheitsbilanz des Veranstalters vornehmen", hieß es in der Mitteilung der Behörde weiter.
Zuvor hatte die Unfalluntersuchungsbehörde NTSB am Wochenende bekannt gegeben, dass der abgestürzte Helikopter nicht mit Flugschreibern ausgestattet war. Auch seien keine Video- oder Kamerarekorder von Bord des Helikopters geborgen worden, die Informationen aufgezeichnet hätten, die für die Untersuchung der Unfallursache verwendet werden könnten.
Die Toten an Bord: Manager arbeitete in Berlin
Bei dem Hubschrauberabsturz am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) waren drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. Unter den Toten sind neben dem Piloten auch ein Manager der Siemens-Tochter Siemens Mobility, der 49 Jahre alte Agustín Escobar, sowie seine Frau. Escobar war dort Chef der Sparte Rail Infrastructure. Sein Dienstsitz war in Berlin. Seine Frau arbeitete für den Energietechnikhersteller Siemens Energy.
Die drei toten Kinder sind die Kinder des Paares. Eines der Kinder hatte Medienberichten zufolge am Tag des Absturzes Geburtstag.
Die dunkle Geschichte der Betreiberfirma
Der Helikopter vom Typ Bell 206 war nach bisherigen Erkenntnissen gegen 15 Uhr Ortszeit in Downtown Manhattan gestartet, um die Südspitze Manhattans geflogen und dann den Hudson River entlang zwischen New York und New Jersey. Auf Höhe des nördlichen Endes von Manhattan kehrte er um – wenige Minuten später verlor der Pilot dann offenbar die Kontrolle. Wie Augenzeugen den Absturz beschrieben und was daraus gefolgert werden könnte, lesen Sie hier.
In der Unternehmensgeschichte der Firma New York Helicopter Tours kam es immer wieder zu gefährlichen Vorfällen. Details dazu lesen Sie hier.
Unter anderem verlor 2013 ein Hubschrauber nach einem Wartungsfehler während eines Rundflugs plötzlich an Höhe und musste notlanden. Zwei Jahre später geriet ein anderer Hubschrauber der Firma knapp über dem Boden außer Kontrolle. Die Ermittler kamen damals zu einem brisanten Schluss: Die wahrscheinliche Ursache für den Vorfall sei "das absichtliche Verbergen und Wiederverwenden eines defekten Teils durch unbekannte Personen."
In den vergangenen Jahren musste New York Helicopter Tours zudem mehrfach Insolvenz anmelden. Außerdem laufen derzeit mehrere Gerichtsverfahren, in denen Geschäftspartner Geld einfordern. Im Januar dieses Jahres wurde das Unternehmen von einer Firma auf über 1,4 Millionen Dollar (1,2 Millionen Euro) verklagt, weil New York Helicopter Tours angeblich für einen geleasten Hubschrauber kein Geld bezahlt hatte. Im Februar reichte zudem ein Kreditgeber Klage ein, weil das Helikopter-Unternehmen eine Rückzahlung über 83.000 Dollar (73.000 Euro) nicht geleistet habe.
- x.com: Mitteilung der US-amerikanischen Luftfahrtverwaltung Federal Aviation Administration (FAA) vom 14. April 2025
- apnews.com: "Helicopter business in deadly NYC crash had faced debt lawsuits"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa