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Flixbus-Unglück | Feuerwehrleute auf Ausflug halfen: "Erschreckende Stille"


Flixbus-Unglück auf der A9
Feuerwehrleute auf Ausflug halfen: "Erschreckende Stille"

Von t-online, raf

Aktualisiert am 29.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Flixbus-Unfall auf der A9: Bei dem Unglück starben fünf Menschen.Vergrößern des Bildes
Flixbus-Unfall auf der A9: Bei dem Unglück starben fünf Menschen. (Quelle: Jan Woitas)
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Bei dem schweren Flixbus-Unfall auf der A9 nahe Leipzig sind Feuerwehrleute aus dem Saarland zu Helden in der Not geworden. Die Polizei veröffentlicht weitere Details zu den Businsassen.

Nach dem schweren Busunglück auf der Autobahn 9 bei Leipzig hat die Polizei Informationen zur Identität der Todesopfer veröffentlicht. Demnach handelt es sich bei den vier Getöteten um Frauen. Bei dem Unfall starben eine 47-jährige Polin, eine 20-jährige Indonesierin mit Wohnsitz in Berlin sowie eine 19-Jährige aus Bayern, wie die Polizei mitteilte. Die Identität der vierten Frau konnte bislang noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.

Der Doppelstock-Flixbus mit 54 Menschen an Bord, inklusive der beiden Fahrer, war am Mittwochmorgen von der Fahrbahn abgekommen, in den Grünstreifen gerast und auf die Seite gekippt. Vier Menschen starben, 6 wurden schwer und 29 leicht verletzt. Einige der Schwerverletzten waren nach Polizeiangaben kurz nach dem Unfall operiert worden und werden weiterhin in Kliniken behandelt. Viele Betroffene waren nach der Behandlung leichterer Verletzungen aus den Krankenhäusern entlassen worden, wie die Polizei mitteilte.

Nach Angaben der Polizei stammten die Businsassen überwiegend nicht aus Deutschland. Von den 54 Passagieren haben 18 eine deutsche Staatsangehörigkeit. Die übrigen stammten aus mehr als 20 Ländern, darunter Peru, Neuseeland, China, Kanada und USA.

Helden, die nicht vorbeigefahren sind

Sie waren die Helden, die nicht vorbeifuhren: 22 Feuerwehrleute aus Dudweiler im Saarland waren nach einem Mannschaft-Ausflug nach Berlin auf dem Weg nach Hause, als sie auf der Höhe von Leipzig am havarierten Flixbus auf der A9 vorbeifuhren – und sofort anhielten. Bei dem Unglück am Mittwoch starben vier Frauen, 35 Passagiere wurden verletzt, sechs von ihnen schwer.

Die "Bild"-Zeitung hat nun mit den Feuerwehrleuten gesprochen. Sie berichteten, wie sie sich gleich in Gruppen teilten. Vier kletterten über die Dachluke in den Bus. Andere trugen Verletzte aus den Trümmern und versuchten, Blutungen zu stoppen. Einer hatte eine Handkettensäge dabei und schnitt Äste der Bäume weg, in die der Bus gerast war. Dadurch konnte die Helfer näher an den Bus kommen. Die Gruppe war zehn Minuten vor der gerufenen Feuerwehr vor Ort, half aber auch weiter mit, als diese kam. Erst nach drei Stunden seien sie weitergefahren.

"Wir haben schon schlimme Sachen gesehen", sagte Feuerwehrmann Torsten Ludwig "Bild". "Aber alle, auch die mit 60 Jahren Erfahrung – alle sagen: Das war die größte Katastrophe. Das war das Schlimmste, das wir je gesehen haben."

Dem "Stern" erzählt sein Kollege Christian Montana: "Die ersten Eindrücke werden wir nicht mehr vergessen: kaputte Scheiben, Schwerstverletzte und auch Verstorbene. Ein Verstorbener war am Heck des Busses eingeklemmt und von dort haben wir uns genähert. Wir haben in den Bus reingeschaut, die Schwerverletzten konnte man sofort erkennen. Uns war klar: Es handelt sich hier um eine Großschadenslage. Wir müssen als Erstes einen qualifizierten Notruf für die Kollegen absetzen. Damit die wissen, welche Kräfte sie schicken müssen." Trotz vieler Verletzter habe niemand um Hilfe gerufen: "Es hat aber niemand geschrien. Es war eine erschreckende Stille dort."

Im Saarland haben Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Innenminister Reinhold Jost (beide SPD) die Feuerwehrleute aus Dudweiler gewürdigt: "Ich danke den Feuerwehrleuten, die binnen Minuten die ersten Opfer versorgt haben und so auch weitere Rettungskräfte am Einsatzort unterstützen konnten. Ihr Einsatz war beherzt, selbstlos und vorbildlich", so Rehlinger.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • BILD: "Das Schlimmste, das wir je gesehen haben"
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