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Skitour in der Schweiz: Fünf Männer tot, Frau vermisst - Suche eingestellt


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Suche nach vermisster Frau eingestellt
Skitour-Drama: Beim letzten Anruf war die Gruppe noch gefasst


Aktualisiert am 19.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Suchaktion am Tete BlancheVergrößern des Bildes
Bergretter und Hubschrauber bereiten sich auf den Abflug zum Berg Tête Blanche in den Schweizer Alpen vor: Die Suche nach einer Vermissten wurde eingestellt, fünf Männer sind tot geborgen worden. (Quelle: -/Kantonspolizei Wallis/Keystone/dpa/dpa-bilder)
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Seit Tagen waren sechs Personen nach einer Skitour in der Schweiz verschwunden. Inzwischen ist klar: Fünf sind erfroren. Eine Frau wird noch vermisst.

Fünf Skitourengänger im Alter von 21 bis 58 Jahren sind bei dem Versuch ums Leben gekommen, den 3.700 Meter hohen Berg Tête Blanche zu besteigen. Dabei herrschten Temperaturen von minus 15 Grad und Orkanböen – die Gruppe hatte keine Chance, den Gipfel zu erreichen. Trotzdem entschieden sie sich, weiterzugehen, anstatt umzukehren. Eine Entscheidung, die vermutlich das Schicksal aller sechs Teilnehmenden besiegelt hat. Die sechs Skitourengänger waren am Samstagmorgen von Zermatt aufgebrochen, mit dem Ziel, nach Arolla zu gelangen.

Die anführende Skitourengeherin Christine H. telefonierte zu Beginn der Katastrophe noch mit Alexandre Briguet von der Schweizer Bergwacht. Der erinnert sich im "Walliser Bote" an das Gespräch: "Die Stimme war ruhig, es gab keinen großen Stress. Die Person hat uns die Situation erklärt. Sie steckten im Sturm fest."

Sechs Menschen wollten zusammenbleiben – nun sind sie tot

Zu diesem Zeitpunkt lebten wohl alle sechs Gruppenmitglieder noch, die 28-jährige Skitourenführerin berichtete jedoch, ein Teilnehmer sei in schlechter Verfassung: "Sie erzählte uns, dass es einem Mitglied der Gruppe nicht gut ging und dass er nicht weiterkam." Die Gruppe wollte den Mann nicht zurücklassen. Die Bergretter gaben Tipps, wie sie sich vor der Kälte schützen könnten. Der Anruf konnte im Bereich des Col de la Tête Blanche auf rund 3.500 Metern Höhe lokalisiert werden. Später wurde auf der Suche nach den Vermissten ein Unterschlupf aus Rettungsdecken gefunden.

Dann brach das Telefonat mit Christine H. ab. Es war der letzte Kontakt mit der Gruppe. Die Leichen des 30-jährigen Gemeinderats Christophe B., seines Cousins Antoine B. sowie zweier Brüder und deren Onkels waren am Sonntag verstreut in knapp 3.600 Metern Höhe entdeckt worden, später auch die Leichen zweier weiterer Teilnehmer. Viele Teilnehmer kamen aus dem Dorf Vex am Eingang zum Val d'Hérens, am Fuß der Berge. Die fünf Männer stammten alle von hier. Vier wohnten in Vex, einer weiter hinten in Evolène. Sie waren eine Familie. Drei Brüder, ein Onkel, ein Cousin.

Es war ein Training für ein Skitouren-Rennen

Juristin Christine H., die Freundin eines der Männer, galt bislang als vermisst. Die Suche wurde mit Lawinenverschütteten-Suchgeräten, weiteren Ortungsgeräten und Sondierungsstangen durchgeführt. Die Vermisste könnte unter Schnee begraben oder gar in eine Gletscherspalte gefallen sein. Wenn das Handy der Vermissten aber keinen Akku mehr habe, könne sie auch nicht mehr geortet werden, so der örtliche Rettungschef. Allerdings seien ihr Rucksack und ihre Ski nahe den Leichen gefunden worden. Die Suche nach ihr wurde nun eingestellt. Denn dass Christine H. noch lebend gefunden werden könne, sei unwahrscheinlich.

Der Grund, warum die Gruppe mit leichten Kleidern aufgebrochen war, habe mit der "Patrouille des Glaciers" zu tun, berichtet die "NZZ". Die Gruppe trainierte für das berühmteste Skitourenrennen der Welt. Die Patrouille führt von Zermatt nach Verbier, 4.000 Höhenmeter, 110 militärische Leistungskilometer, quer über die vergletscherten Walliser Alpen. Die "Patrouille des Glaciers" findet alle zwei Jahre statt, in diesem Jahr Mitte April. Nur 1.600 Athleten dürfen an der Tour mit Stirnlampen durch die stockfinstere Nacht teilnehmen.

Verwendete Quellen
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