Mindestens 13 Tote in spanischer Disco Plötzlich stand die Tanzfläche in Flammen
Sie wollten ausgelassen feiern, doch ihr Abend endete tödlich: Bei einem Brand in einem spanischen Club sind mindestens 13 Menschen gestorben. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen.
Dutzende Menschen feierten gegen sechs Uhr morgens noch ausgelassen, als sich Tanzflächen und Theken plötzlich in ein Feuerinferno verwandelten: Bei einem Brand in einem beliebten Vergnügungszentrum mit drei Diskotheken in Murcia im Südosten Spaniens sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen.
Zudem seien mindestens vier Menschen verletzt worden, teilte der regionale Notdienst am Sonntag mit. Bei diesen handelt es sich um zwei Männer im Alter von 41 und 45 Jahren sowie zwei Frauen im Alter von 22 und 25 Jahren. Sie erlitten demnach Rauchvergiftungen.
"Wir sind alle am Boden zerstört"
"Wir sind alle am Boden zerstört", sagte Murcias Bürgermeister José Ballesta vor Journalisten. Er rief eine dreitägige Trauer aus, als die Feuerwehr in den Trümmern weiter nach Opfern suchte. Mehrere Menschen wurden noch vermisst. Deshalb schlossen die Behörden nicht aus, dass die Opferzahl noch ansteigt.
Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, in der Diskothek habe es am Samstag eine Geburtstagsfeier gegeben. Nicht alle Gäste dieser Feier seien bisher gefunden worden. Die Bergung möglicher weiterer Leichen habe oberste Priorität.
Flammen schlugen meterweit in die Höhe
Videos, die in Medien und in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, zeigen, wie die Flammen noch vor Sonnenaufgang aus dem Dach der Disco "Teatre" meterweit in die Höhe schlugen. Der Club ist auch unter dem Namen "Fonda Milagros" bekannt. Dutzende Menschen sind zu sehen, wie sie auf der Straße vor dem Lokal zum Teil umherirren. Die Flammen brachen nach den ersten Erkenntnissen in einer der drei dort angesiedelten Discos aus und griffen nach amtlichen Angaben schnell auf die anderen Lokale über.
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Die Rauchwolke aus dem Einkaufs- und Vergnügungszentrum Las Atalayas vor den Toren Murcias sei kilometerweit zu sehen gewesen, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE. Es war den amtlichen Angaben zufolge bereits nach neun Uhr, als die rund 40 eingesetzten Feuerwehrleute auch die letzte Flammen löschen und sich auf die Suche nach Opfern machen konnten.
Im nahe gelegenen Sportpalast von Murcia richtete die Stadt ein Betreuungszentrum ein, in dem Gäste der Disco und Angehörige der Opfer, die zu Dutzenden zum Unglücksort geeilt waren, unter anderem psychologisch betreut wurden.
"Wir sind alle sehr nervös"
Für einige war diese Hilfe besonders nötig. Jairo, dessen Tochter als vermisst galt, wurde am frühen Nachmittag weiterhin von quälender Ungewissheit geplagt. "Die ganze Familie ist hier, wir sind alle sehr nervös", klagte der Vater den Tränen nahe im Gespräch mit dem Reporter des Radiosenders "Cadena Ser" und anderen Medien. "Wir wollen wissen, was passiert ist, auch wenn es die schlimmste Nachricht ist. Man sagt uns aber nichts."
Bürgermeister Ballesta erklärte derweil: "Die Vermissten werden weiterhin unter extremen Schwierigkeiten gesucht." Er versuchte, den verzweifelten Angehörigen ein wenig Hoffnung zu machen: "Im Familienbetreuungsdienst kommen derzeit immer mehr Familien an, die nicht wissen, wo ihre Lieben sind. Aber es kann natürlich sein, dass sie an anderen Orten sind."
Kurz nachdem der Bürgermeister aber diese Worte gesagt hatte, meldeten die Einsatzkräfte nach 13 Uhr die Entdeckung der Leichen Nummer acht bis 13. Und die Suche ging noch weiter.
Ursache zunächst unbekannt
Die Erschütterung reichte bald über die Grenzen der beliebten Urlaubsregion hinaus, die jetzt im Spätsommer immer noch von vielen Touristen aus dem In- und Ausland besucht wird, und erreichte den Madrider Regierungspalast Moncloa. Ministerpräsident Pedro Sánchez sprach auf X, vormals Twitter, den Opfern und Angehörigen der "Tragödie" seine "Zuneigung und Solidarität" aus und sicherte dem regionalen Regierungschef alle Hilfe und Zusammenarbeit zu.
Die Ursache und der genaue Ort des Brandausbruchs waren zunächst unbekannt. Die Ermittlungen seien aufgenommen worden, erklärte der Sprecher der Nationalen Polizei, Diego Seral. Auch zu den Identitäten der Todesopfer wurde zunächst nichts mitgeteilt.
Eines steht aber fest: Es war der schlimmste Disco-Brand in Spanien seit fast dreieinhalb Jahrzehnten. 1990 waren bei einem Feuer in der Tanzbar "Flying" in Saragossa 43 Menschen ums Leben gekommen. Eine schlimmere Bilanz gab es nur 1983 in der Disco "Alcalá 20" in Madrid: Dort starben damals wenige Tage vor Heiligabend sogar 81 Menschen in den Flammen.
- lavanguardia.es: "Al menos seis muertos y cuatro heridos en el incendio de la discoteca Teatre de Murcia" (spanisch)
- elpais: "Un incendio en una discoteca de Murcia causa al menos seis muertos" (spanisch)
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa