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Hawaii: Mindestens 53 Tote bei Bränden


Tausende Touristen in der Gefahrenzone
Mindestens 53 Tote bei Feuer auf Hawaii-Insel

Von dpa, cry

Aktualisiert am 11.08.2023Lesedauer: 3 Min.
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Hawaii: Aufnahmen zeigen das Ausmaß der Waldbrände auf der Insel. (Quelle: reuters)
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Die Hawaii-Inseln im Pazifik werden häufiger von Hurrikans, Sturmfluten und Vulkanausbrüchen heimgesucht. Jetzt tobt dort ein verheerendes Feuer.

Bei den schweren Busch- und Waldbränden auf der Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii sind mindestens 53 Menschen ums Leben gekommen. Dies gab der Bezirk Maui im US-Bundesstaat Hawaii am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) bekannt. Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, sagte dem US-Sender CNN, dass möglicherweise bis zu 1.700 Gebäude in dem Küstenort Lahaina abgebrannt sind.

Es war zunächst nicht klar, ob die Bezirksverwaltung mit weiteren Toten rechnet. Mehrere Hundert Familien verloren ihre Häuser. Zudem wurden Verletzte mit Brandverletzungen und Rauchvergiftungen in Krankenhäuser gebracht. Für die beiden Bezirke Maui und Hawaii wurde der Notstand ausgerufen. Der Sender berichtete am späten Mittwoch, das Feuer in Lāhainā sei weiter aktiv und außer Kontrolle. Zudem gebe es auf der Insel zwei weitere große Feuer, die nicht unter Kontrolle seien. Feuer wüteten auch auf der östlich gelegenen Nachbarinsel Hawaii, der größten Insel des gleichnamigen Bundesstaats.

Die Evakuierungsmaßnahmen werden durch Stromausfälle und die Unterbrechung des Mobilfunknetzes erschwert, Notunterkünfte sind überfüllt. Einheimische und Touristen versuchten, sich vor den Flammen ins Meer zu retten. Die US-Küstenwache war mit Rettungsbooten im Einsatz.

Lāhainā komplett zerstört

Augenzeugen beschrieben apokalyptische Szenen in Lāhainā, gewöhnlich ein malerisches Touristenziel. Auf der Flucht vor schnell um sich greifenden Flammen seien Menschen ins Meer gesprungen. Die Küstenwache teilte später laut CNN mit, dass mehr als ein Dutzend aus dem Wasser gerettet wurden. In dem historischen Ort seien weite Teile zerstört worden, auch der Hafen und Umgebung hätten Schaden erlitten, schrieb der Bezirk Maui in einer weiteren Mitteilung vom Mittwoch. "Wir haben kein Lahaina mehr, es ist weg", zitierte der US-Sender CNN einen Einwohner.

Der nationale Wetterdienst erklärte, dass die Brände durch eine Kombination aus trockener Vegetation, starken Winden und niedriger Luftfeuchtigkeit ausgelöst wurden. Die Winde wurden durch den vorbeiziehenden Hurrikan "Dora" verstärkt. Nach Angaben der Universität von Hawaii gibt es fast jedes Jahr große Brände in Teilen des hawaiianischen Archipels, doch das Ausmaß dieser Brände sei ungewöhnlich.

Ausmaß der Brände wohl kein Zufall

"Der Klimawandel führt zu diesen unvorhergesehenen Kombinationen, die wir gerade erleben und die dieses extreme Feuerwetter anheizen", sagte Kelsey Copes-Gerbitz, Postdoktorandin an der forstwirtschaftlichen Fakultät der Universität von British Columbia der Nachrichtenagentur AP. "Was diese Waldbrandkatastrophen zeigen, ist, dass niemand gegen dieses Problem immun ist."

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die menschengemachte globale Erderhitzung die Wahrscheinlichkeit und Intensität von Dürreperioden, Hitzewellen und Hurrikans deutlich erhöht. In Hawaii kommt noch hinzu, dass die Entflammbarkeit der Landschaft in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen hat: So wurden nicht-heimische Weide- und Zierpflanzen eingeführt, die leicht brennen. Zudem wurden viele Wälder, die brandentschleunigend wirken, für Viehzucht und Plantagen abgeholzt.

Bereits 2020 legte die Regionalverwaltung von Maui Klage gegen mehrere fossile Brennstoffkonzerne ein, da der ebenfalls durch die Erderhitzung angetriebene Anstieg des Meeresspiegels große Teile der Insel gefährdet. "Unser 'Fels' ist die Wissenschaft, die eindeutig zeigt, dass die Auswirkungen der Verbrennung fossiler Brennstoffe zum Anstieg des Meeresspiegels und zu anderen Umweltauswirkungen geführt haben. Diese werden sich in den kommenden Jahren noch verschlimmern, vielleicht wird es sogar noch viel schlimmer", so der damalige Bürgermeister von Maui, Michael Victorino. Nur drei Jahre später scheint das nun bereits eingetreten zu sein.

In den sozialen Netzwerken kursieren derzeit dramatische Videos von den Flammen, die auf der hawaiianischen Insel wüten. Auch viele der Nutzer weisen auf die Verbindung der verheerenden Feuer und der Klimakrise hin.

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Regierung sagt Hilfe zu

US-Präsident Joe Biden sagte dem Bundesstaat Hawaii Hilfe der Regierung zu. Die Nationalgarde und die Marine stehe den Einsatzteams zur Seite. Das Verkehrsministerium werde dabei helfen, Urlauber von Maui auszufliegen, hieß es in einer Mitteilung.

Hawaiis Gouverneur Josh Green sprach von einer "schrecklichen Katastrophe". Von Reisen nach Maui wurde abgeraten. "Dies ist kein sicherer Ort", warnte die stellvertretende Gouverneurin Sylvia Luke. Per Notfall-Erklärung wollten sie Touristen fernhalten. Der Bezirk Maui rief am Mittwoch Reisende auf, die Insel so schnell wie möglich zu verlassen. Es gebe freie Sitze auf Flügen vom Flughafen Kahului im Osten der Insel. Reisende müssten aber zuvor die Fluggesellschaften anrufen und reservieren. In West Maui gebe es allerdings weiter keinen Strom und auch keine Mobilfunk- oder Festnetzverbindungen.

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Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • hawaii.edu: "Hawaiʻi wildfires strongly linked to human activity"
  • apnews.com: "What’s driving Maui’s devastating fires, and how climate change is fueling those conditions"
  • insideclimatenews.org: "Maui Has Begun the Process of Managed Retreat. It Wants Big Oil to Pay the Cost of Sea Level Rise."
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