Viele Bewohner in Algerien evakuiert Verheerende Waldbrände kosten zahlreiche Menschen das Leben
Nicht nur in Griechenland toben Waldbrände, auch Algerien ächzt unter einem Flammeninferno. Dutzende Menschen verloren ihr Leben.
In Algerien ist die Zahl der Todesopfer infolge mehrerer Waldbrände im Norden des Landes auf 34 gestiegen. Diese Bilanz veröffentlichte das Innenministerium am Montagabend. Unter den Toten waren demnach auch zehn Soldaten.
Die Soldaten seien während einer Evakuierungsaktion in der Stadt Beni Ksila gemeinsam mit Einwohnern eines Nachbardorfes von Flammen umzingelt worden, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Auf sozialen Meiden kursierte ein Video von einem Flammeninferno, unmittelbar in der Nähe eines Strandes.
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Starke Winde entfachten Brände
In einer früheren Bilanz war von 15 Toten und 26 Verletzten die Rede gewesen. Starke Winde hatten die Brände in der Nacht zum Montag angefacht. Der algerische Präsident Abdelmadschid Tebboune drückte am Montag den Familien der Verstorbenen sein Beileid aus.
Aus den besonders stark betroffenen Provinzen Bidschaja, Bouira und Dschidschal an der Mittelmeerküste östlich der Hauptstadt Algiers mussten 1.500 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Die meisten Brände sind nach Angaben der Behörden mittlerweile durch den Einsatz von rund 7.500 Feuerwehrkräften und eigens für den Sommer angeschaffter Löschflugzeuge wieder unter Kontrolle. Sechs Provinzen arbeiteten demnach weiter daran, die Brände zu löschen.
Insgesamt verzeichnete das Innenministerium 97 Brände in 16 Provinzen. Algerien kämpft im Sommer häufiger mit heftigen Waldbränden, die im Vorjahr 37 und 2021 sogar 90 Menschenleben gefordert hatten.
Mögliche Straftäter identifizieren
Die Staatsanwaltschat von Bidschaja erklärte, sie habe Ermittlungen eingeleitet, um die Gründe für die Feuer zu erörtern und mögliche Straftäter zu identifizieren.
Im Nachbarland Tunesien flammten am Montag ebenfalls mehrere Brände wieder auf. Aus dem Dorf Mellula im Nordosten mussten laut einem Sprecher der Nationalgarde etwa 300 Menschen über den Seeweg evakuiert werden. Erst vergangene Woche wütete in einem tunesischen Kiefernwald nahe der Grenze zu Algerien ein Großbrand.
- Nachrichtenagentur AFP
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