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Bericht: Oceangate-Besitzer wurde schon 2018 vor Mängeln gewarnt


Interne E-Mails
Bericht: Oceangate-Besitzer wurde schon 2018 vor Mängeln gewarnt

Von t-online, dpa, afp
Aktualisiert am 23.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Dieses vom American Photo Archive herausgegebene Foto zeigt das Tauchboot «Titan» von OceanGate Expeditions, das zur Besichtigung der Wrackstelle der «Titanic» eingesetzt wurde. (Quelle: American Photo Archive/Alamy/PA Media/dpa/dpa)

Waren die Risiken des Tauchboots "Titan" der Betreiberfirma Oceangate schon lange bekannt? Interne Nachrichten sollen das belegen.

Der verunglückte Besitzer des Tauchbootes "Titan", Stockton Rush, soll bereits vor Jahren vor Mängeln an dem Tauchboot gewarnt worden sein. Das berichtet die britische "BBC" unter Berufung auf einen E-Mail-Verkehr aus dem Jahr 2018 zwischen Rush und dem Tiefseeforscher Rob McCallum.

McCallum erklärte gegenüber der BBC, er habe das Unternehmen wiederholt aufgefordert, die "Titan" zertifizieren zu lassen, bevor es sie für kommerzielle Fahrten einsetzt. "Solange ein U-Boot nicht klassifiziert, getestet und geprüft ist, sollte es nicht für kommerzielle Tieftauchgänge eingesetzt werden", schrieb er in einer E-Mail. Dazu ist es allerdings nie gekommen.

Oceangate-Chef gibt sich uneinsichtig

Rush, Besitzer des Betreiberunternehmens Oceangate, soll das laut dem Bericht nicht interessiert haben: Er sei ausreichend qualifiziert, "um die Risiken und Probleme zu verstehen, die mit der Unterwasserexploration in einem neuen Fahrzeug verbunden sind", heißt es in einer seiner E-Mails. Laut McCallum hätte niemand mit dem Tauchboot reisen dürfen.

Rush soll die Warnungen allerdings nicht ernst genommen haben. Stattdessen habe er McCallum damit gedroht, rechtliche Schritte gegen ihn einzuleiten. Oceangate äußerte sich gegenüber der "BBC" nicht zu den Nachrichten.

Tauchboot wohl implodiert

Die "Titan" war am Sonntag zum Wrack der "Titanic" aufgebrochen. Nach knapp zwei Stunden brach der Kontakt zum Begleitschiff ab, von dem Tauchboot fehlte seitdem jede Spur. Am Donnerstag gab die US-Küstenwache dann den Fund von Trümmerteilen bekannt. Es handele sich um das Heck des Tauchboots sowie das vordere und das hintere Teil der Druckkammer. Die Trümmer lagen rund 500 Meter vom Wrack der "Titanic" entfernt auf dem Meeresboden.

Hoffnungen, die fünf Männer an Bord noch lebend zu finden, waren damit umgehend zerschlagen. Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Bootes dem enormen Wasserdruck nachgegeben hat und implodiert ist.

Verwendete Quellen
  • bbc.com: "Titan sub CEO dismissed safety warnings as 'baseless cries', emails show"
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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