Gipfelkreuz fehlt Alpen: Südgipfel des Fluchthorns teilweise weggerissen
In Tirol ist der Gipfel des 3.400 Berges Fluchthorn teilweise weggerissen worden. Es bildete sich ein reißerischer Sturzbach – verletzt wurde niemand.
Im österreichischen Bundesland Tirol haben sich im Silvrettagebirge riesige Gesteinsmassen gelöst. Am Sonntag sei es in der Nähe von Galtür zu einem Bergsturz gekommen, bei dem der rund 3.400 Meter hohe Südgipfel des Fluchthorn-Massivs teilweise weggerissen worden sei, berichtete Bergretter Riccardo Mizio der "Kronen Zeitung".
"Der halbe Gipfel wurde durch den Abbruch weggerissen. Auch das Gipfelkreuz fehlt. Fünf Minuten nach dem Felssturz bildete sich ein wilder Sturzbach, der nur wenige Meter an der Jamtalhütte vorbeigerauscht ist. Zum Glück war niemand unterwegs", so Mizio. Das Video eines Augenzeugen, das von der "Tiroler Tageszeitung" veröffentlicht wurde, zeigt das Geröll und Gestein, das wie eine Flutwelle talwärts donnerte.
Schwindender Permafrost als Ursache
Die Polizei überflog anschließend die zwei Kilometer lange Geröll-Lawine nahe der Schweizer Grenze mit einem Helikopter. Es gebe keine Hinweise, dass Menschen zu Schaden gekommen seien, hieß es.
Im Tiroler Rundfunk macht ein ansässiger Bergsteiger den schwindenden Permafrost durch frühsommerliche Temperaturen für den Bergsturz verantwortlich. So sei es möglich, dass der Berg wegen des Tauprozesses an Stabilität verloren habe. Ansässige Bergsteiger vermuten zudem, dass der knapp 3.400 Meter hohe Berg bis zu 100 Meter Höhe verloren haben könnte.
- Nachrichtenagentur dpa
- krone.at: "Video: Mega-Abbruch von Gipfel des Fluchthorns"
- tirol.orf.at: "Silvretta: Bergsturz am Fluchthorn"