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Potsdam: Mann hielt Giftschlangen in seiner Wohnung


Heikler Einsatz in Potsdam
Mann hielt zahlreiche Giftschlangen in seiner Wohnung

Von dpa
Aktualisiert am 13.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Felsenklapperschlange: Ein Mann in Potsdam hielt unter anderem Exemplare dieser Art in seiner Wohnung.Vergrößern des Bildes
Eine Felsenklapperschlange: Ein Mann in Potsdam hielt unter anderem Exemplare dieser Art in seiner Wohnung. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)

Heikler Einsatz in Potsdam: In einer Wohnung haben Einsatzkräfte gefährliche Schlangen beschlagnahmt. Zwei Tiere waren zunächst verschwunden. Beim Verpacken kam es zu brenzligen Situationen.

In einer Wohnung in Brandenburg sind am Wochenende 14 gefährliche Giftschlangen gefunden worden. Einsatzkräfte des Ordnungsamtes mit Unterstützung der Feuerwehr beschlagnahmten die Tiere in der Landeshauptstadt Potsdam, wie eine Sprecherin der Stadt am Montag mitteilte. Reptilienexperte Marko Hafenberg war eigenen Angaben zufolge als Sachverständiger vor Ort und transportierte die Schlangen am frühen Samstagnachmittag in eine von ihm geführte Auffangstation für exotische Tiere. Zuvor berichteten mehrere Medien über den Fall.

Am Montagabend konnte dann noch eine weitere lebendige Schlange sichergestellt werden. Sie versteckte sich unter dem Nachttisch im Schlafzimmer. Zudem fanden die Einsatzkräfte und Hafenberg noch ein totes Exemplar.

Terrarien waren nicht verschlossen

Der Halter hatte Hafenberg am Wochenende eine Bestandsliste mit 16 Schlangen gezeigt, zunächst waren aber nur 14 gefunden worden. Die Differenz begründet er damit, dass eine Schlange gestorben und eine weitere von einer anderen gefressen worden sei. Die Behörden ließen dennoch nach den beiden Tieren suchen.

Die Terrarien in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses seien nicht verschlossen und nicht beschriftet gewesen, sagte Hafenberg der Deutschen Presse-Agentur. "Um eine Gefährdung unbeteiligter Dritter auszuschließen, mussten die Tiere sichergestellt werden."

Besitzer entging nur knapp Bissen

Beim Verpacken der Schlangen sei es mehrmals zu brenzligen Situationen gekommen, sagte Hafenberg weiter. Der Halter habe ihn nicht an die Schlangen herangelassen und sie selbst aus den Terrarien geholt. Teils seien Schlangen entwischt, zweimal habe eine Schlange knapp am Finger des Halters vorbeigebissen. Der Halter sei in einem gesundheitlich offensichtlich desolaten Zustand gewesen.

Laut Hafenberg handelte es sich unter anderem um Tigerklapperschlangen, zwei Kettenvipern und Felsenklapperschlangen. Die Kettenviper sei für einen Großteil aller tödlichen Giftschlangenbisse in Asien verantwortlich.

Die Stadt Potsdam teilte mit, es werde geprüft, mit welchen Konsequenzen der Halter zu rechnen habe. Grundsätzlich gebe es in Brandenburg aber keine Rechtsvorschriften, die die Haltung von Giftschlangen für Privatpersonen untersagten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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