Nachbarhahn zu laut Urteil im kuriosen Prozess um Krähverbot in Frankreich
Ein Rentnerpaar aus Rochefort hat wegen Ruhestörung gegen den Hahn eines Nachbarn geklagt. Der Prozess beschäftige das ganze Land – nun hat das Gericht entschieden.
Frankreichs bekanntester Hahn darf weiter krähen: Ein Gericht in Rochefort im Westen des Landes wies eine Klage von Nachbarn ab, die wegen morgendlicher Ruhestörung durch den Gockel Maurice geklagt hatten, wie der Anwalt der Hahnenhalterin Corinne Fesseau mitteilte. "Maurice hat gewonnen", betonte der Anwalt.
Geklagt hatte ein Rentnerpaar. Es wirft Hahn Maurice vor, es mit seinem frühen Morgengruß auf der Atlantik-Insel Oléron regelmäßig um den Schlaf zu bringen. Das Gericht verurteilte die Kläger, nun 1.000 Euro Entschädigung an Maurice' Besitzerin Fesseau zu zahlen und die Gerichtskosten zu tragen, wie der Anwalt mitteilte.
Hahn als Wappentier Frankreichs bekannt
Der "Kulturkampf" um den Gockel bewegt ganz Frankreich, denn der gallische Hahn ist Wappentier des Landes. Zudem symbolisiert er den Konflikt zwischen Landbewohnern und Zugezogenen.
- Frankreich: Hahn steht wegen Lärm vor Gericht
- Vor der Insel Neuwerk: Pferdekutsche stürzt im Watt um – zwei schwer Verletzte
- Magdeburg: Schimpansen im Zoo ausgebüxt
Der Bürgermeister eines französischen Dorfes unweit von Rochefort hat bereits eine Initiative angekündigt, um Geräusche auf dem Land als "nationales Kulturerbe" unter Schutz stellen zu lassen.
- Nachrichtenagentur AFP