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Ägypten: Erste Hyäne seit 5.000 Jahren gesichtet


Sensationeller Fund in Ägypten
Erste Hyäne seit 5.000 Jahren gesichtet

Von t-online, MJP

Aktualisiert am 28.01.2025Lesedauer: 2 Min.
Eine Hyäne zieht entlang ihres Weges.Vergrößern des Bildes
Eine Hyäne zieht entlang ihres Weges (Archivbild) : Seit Jahrtausenden wurde in Ägypten eine Hyäne gesichtet. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Erstmals seit 5.000 Jahren wurde in Ägypten eine Hyäne gesehen. Lange währte die Freude aber nicht.

Wissenschaftler haben in Südostägypten eine überraschende Entdeckung gemacht: Erstmals seit 5.000 Jahren wurde eine Hyäne in der Region gesichtet, berichten Medien übereinstimmend – ein Raubtier, das normalerweise nur südlich der Sahara lebt. Die Freude hielt jedoch nicht lange an. Das Tier wurde kurz nach der Sichtung in der Nähe der sudanesischen Grenze getötet.

"Zuerst konnte ich es kaum glauben", sagte der Ökologe Abdullah Nagy von der Al-Azhar-Universität. "Aber die Beweise waren eindeutig. Das übertraf alles, was wir uns je vorgestellt hatten.", schrieb er in der Zeitschrift Mammalia.

Seltenes Wetterphänomen gibt Antworten

Vermutlich hat ein seltenes Wetterphänomen, der sogenannte "aktive Trog des roten Meeres", die Hyäne dazu gebracht, sich zu verlaufen. Dieses Phänomen führt dazu, dass extreme Regenfälle und Überschwemmungen auftreten, aufgrund eines für eine Landschaft tiefen Luftdrucks. Durch diese starken Regenfälle könnte eine Art "grüner Korridor" geschaffen worden sein. Dies habe für einen starken Pflanzenwuchs entlang der Grenze zwischen Ägypten und Sudan gesorgt. So wurden Beutetiere angelockt, später auch die Hyäne.

"Die letzten fünf Jahre zeigen ein deutliches Pflanzenwachstum in der Region, was die Route für eine wandernde Hyäne deutlich erleichtert hat", erklärte ein Wissenschaftler. Unklar bleibt jedoch weiterhin, weshalb die Hyäne eine so lange Route von fast 500 Kilometern aus ihrem bekannten Verbreitungsgebiet im Sudan, auf sich genommen hatte.

Die Jagd um die seltene Hyäne

Die Hyäne wurde in einem ägyptischen Nationalpark gesichtet. Dort tötete sie zwei Ziegen. Um weiteren Verlust von Vieh zu verhindern, wurde die Hyäne von Einwohnern gejagt und schließlich umgebracht. Der Körper der Hyäne wurde daraufhin fotografiert und für Aasfresser zurückgelassen.

In dieser Region fehlt, im Gegensatz zu anderen Regionen Afrikas, die Toleranz für Hyänen, so der Ökologe Nagy. Im südöstlichen Ägypten gelten Hyänen als eine Bedrohung für die ohnehin finanziell angeschlagene lokale Bevölkerung.

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Bedeutung für Wissenschaft und Klimaforschung

Die Sichtung der Hyäne hat die Annahmen über ihre bekannten Lebensräume infrage gestellt und zeigt, wie sich Tierwanderungen durch regionale Klimaänderungen verschieben können. Wenn sich die Umweltbedingungen weiter verändern, könnten Tiere wie die Hyäne neue Lebensräume erschließen. Dort steht ihr Überleben jedoch im Konflikt mit Menschen, so der Ökologe Nagy. Klimaänderungen und menschliche Praktiken könnten somit für eine Ausbreitung von Hyänen in neue Gebiete führen.

Bei der Untersuchung des Vegetationsindex von Ägypten zwischen 1984 und 2022 wird deutlich, dass es über den Zeitraum der letzten fünf beobachteten Jahre feuchter war als zuvor.

Forscher: Hyäne hätte Spitzenpredator werden können

Trotz des heißen Sommers und den milden Wintern gibt es in Ägypten einen hohen Viehbestand. Dieser könnte Raubtiere anlocken, so wie die gesichtete Hyäne.

"Die Hyäne hätte sich in dieser Region als Spitzenprädator etablieren können", so ein ägyptischer Ökologe. Die Hyäne hätte in der Umgebung keine Fressfeinde und würde sich unkontrolliert ausbreiten. Jedoch können auch menschliche Konflikte, wie die angespannte Lage im Sudan, dafür sorgen, dass die Tiere fliehen.

Die Forscher fordern nun, dass der Schutzstatus der Hyäne regelmäßig überprüft wird, um den Einfluss der Klimakrise und politischen Auseinandersetzungen auf ihre Verbreitung besser zu verstehen.

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