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Krabbenpreise steigen: Fischer in der Krise – deshalb steigen die Preise


Fischer in der Krise
Luxusprodukt Krabbenbrötchen – Preise auf Rekordhoch

Von t-online, lea

22.04.2025 - 17:10 UhrLesedauer: 2 Min.
Krabbenbrötchen (Symbolbild): Knappheit und steigende Preise belasten Fischer und Verbraucher gleichermaßen.Vergrößern des Bildes
Krabbenbrötchen (Symbolbild): Knappheit und steigende Preise belasten Fischer und Verbraucher gleichermaßen. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com)
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Krabben sind beliebt – wir essen sie auf Brötchen, in Suppen oder Salaten. Doch nun sind ihre Bestände bedroht und die Preise steigen. Die Gründe sind vielfältig.

Die Preise für Nordseekrabben sind deutlich gestiegen. In Supermärkten und auf Wochenmärkten zahlen Kundinnen und Kunden derzeit teils mehr als 50 Euro pro Kilogramm. Das ist fast doppelt so viel wie für ein Kilo Rinderfilet. Laut einem Gastronom könne der Preis pro Krabbe im Restaurant demnächst um 3,50 Euro steigen. Die Gründe dafür liegen vor allem in schlechten Fangzahlen aufgrund niedriger Bestände und den Beschränkungen durch das MSC-Siegel. Das geht aus Berichten des NDR und Informationen des MSC hervor.

Die Krabbenfischerei in der Nordsee steckt in einer Krise. Immer öfter bleiben die Krabbenkutter leer, die Fangmengen sind dramatisch gesunken – Fischer sehen ihre Existenz bedroht. Teilweise fangen sie nur ein Drittel dessen, was früher üblich war.

Seit dem Jahr 2000 hat die deutsche Krabbenflotte mit ihren rund 180 Kuttern im Schnitt jährlich etwa 12.000 Tonnen angelandet. 2024 fiel die Menge auf nur noch knapp 4.000 Tonnen. Auch in diesem Jahr bleiben die Fänge pro Stunde bislang deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.

Verschiedene Gründe für die gestiegenen Preise

Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen ist der Rückgang auf die veränderten Umweltbedingungen wie der Erwärmung der Nordsee zurückzuführen. Zum anderen belasten gestiegene Betriebskosten die Fischer.

Derzeit gibt es jedoch noch ein weiteres Problem: Der natürliche Fressfeind der Krabben, der Wittling, hat sich immer weiter ausgebreitet und dem Krabbenbestand im vergangenen Jahr besonders zugesetzt.

Um den Bestand in der Nordsee zu schützen, gibt es das sogenannte MSC-Zertifikat. Dieses verpflichtet die Fischer, sich an nachhaltige Fangmethoden wie die Nutzung selektiver Netze oder die Meidung bestimmter Gebiete zu halten. In diesem Fall bedeutet dies, dass auch die erlaubten Fangzeiten verkürzt werden. Gut für die Krabben – folgenschwer für die Fischer.

Fischer sehen die gekürzten Fangzeiten als zu drastisch an

Vor kurzem gab es Proteste seitens der Fischer, da sie die gekürzten Fangzeiten als zu drastisch ansahen. Dann hat der zuständige Lenkungsausschuss reagiert: Seit dem 14. April dürfen die Krabbenfischer wieder bis zu 72 Stunden am Stück auf See bleiben. Ziel sei ein realistischer Kompromiss, der sowohl ökologische Standards als auch die Arbeitsrealität der Fischer berücksichtigt.

Diese Regelung sollte zunächst eine Woche gelten. Danach wollte das Gremium die Auswirkungen prüfen und gegebenenfalls nachjustieren. Wie Jan Möll, Vorsitzender der See- und Krabbenfischerei t-online sagte, habe die Prüfung ergeben, dass die 72 Stunden Regelung zunächst für zwei weitere Wochen fortbestehe.

Seit 2017 ziehen Krabbenfischer aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden an einem Strang: Gemeinsam ließen sie ihre Fangmethoden nach den Standards des MSC-Siegels prüfen. Das zahlt sich normalerweise aus – denn für Krabben mit dem blauen Nachhaltigkeitssiegel bekommen sie auf dem Markt deutlich mehr Geld.

Verwendete Quellen

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