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Giftige Schlange könnte in neue Regionen ziehen | Klima-Krise


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"Groß angelegte Migration"
Giftige Schlangen erschließen wohl neue Lebensräume


Aktualisiert am 04.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Westliche Gabunviper (Bitis rhinoceros): Viele giftige Schlangenarten könnten bald neue Lebensräume erschließen. (Quelle: imago)

Giftige Schlangenarten könnten ihre Lebensräume bald drastisch erweitern, sagen Forschende. Wo es die Tiere hinziehen könnte.

"Schlangen auf Wanderschaft" ist nicht etwa der Titel eines bald erscheinenden Horrorfilms, sondern eine reale Gefahr durch die Klimakrise. Forschende warnen davor, dass die Veränderung des globalen Klimas zu einer groß angelegten Migration giftiger Schlangenarten in neue Regionen führen könnte.

Die Studie, die kürzlich im Fachjournal "Lancet Planetary Health" veröffentlicht wurde, hat die geografische Verteilung von 209 giftigen Schlangenarten untersucht. Insbesondere Nepal, Niger, Namibia, China und Myanmar müssen sich angesichts der Ergebnisse der Studie Sorgen machen: In diese Länder könnten besonders viele giftige Schlangenarten migrieren.

Einige Schlangenarten profitieren dabei mehr als andere von der Klimakrise. Der Studie zufolge könnte etwa die Gabunviper ihren Lebensraum um mehr als 250 Prozent vergrößern. Andere Arten könnten einen großen Teil ihres Habitats verlieren, etwa die Buschviper oder die Amerikanische Nasenotter, deren Lebensraum um bis zu 70 Prozent zurückgehen könnte.

Mehr als 100.000 Todesfälle pro Jahr

"Da immer mehr Land für Landwirtschaft und Viehzucht umgewandelt wird, werden die natürlichen Lebensräume zerstört und zersplittert, auf die Schlangen angewiesen sind", warnen die Studienautoren Pablo Ariel Martinez von der Staatlichen Universität Sergipe in Brasilien und Talita F. Amado vom Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung in Leipzig in ihrer Publikation.

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jedes Jahr 1,8 bis 2,7 Millionen Menschen von giftigen Schlangen gebissen werden. Dies führt zu bis zu 138.000 Todesfällen und mindestens 400.000 Amputationen und dauerhaften Behinderungen. Seit 2017 stuft die WHO Vergiftungen durch Schlangenbisse als eine vernachlässigte Tropenkrankheit mit höchster Priorität ein.

"Wir beginnen endlich besser zu verstehen, wie sich die Verteilung der Schlangen durch den Klimawandel ändern wird. Die Sorge bleibt allerdings, dass sie mehr Menschen beißen werden, wenn hohe Temperaturen, schwere Unwetter und Überschwemmungen, häufiger werden", warnt Anna Pintor, eine Forschungswissenschaftlerin der WHO-Gruppe für vernachlässigte Tropenkrankheiten.

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