Rekord-Brutsaison Hoffnung für den seltensten Vogel Neuseelands
In Neuseeland ist kein Vogel so bedroht wie die Australseeschwalbe. Es gibt nur noch wenige Dutzend Exemplare – die derzeitige Brutsaison macht allerdings Hoffnung.
Die Australseeschwalben (Sterna nereis) schauen auf eine rekordverdächtige Brutsaison zurück. Insgesamt wurden 22 Eier gelegt, aus denen 18 gesunde Küken schlüpften, wie das "Department of Conservation" (DOC) mitteilte. Das sind stolze Zahlen, gibt es doch heute in dem Pazifikstaat weniger als 40 Exemplare der weiß-grauen Vögel mit ihrem markanten schwarzen Oberkopf und den schwarz umrandeten Augen.
Die "Fairy terns" oder "tara iti", wie sie in ihrer Heimat heißen, brüten heute überhaupt nur noch an fünf Nistplätzen im Norden des Landes. "Das Besondere in diesem Jahr ist die höhere Erfolgsrate beim Überleben der Küken, gepaart mit dem Fehlen widriger Wetterbedingungen früherer Brutzeiten", sagte DOC-Ranger Alex Wilson. Im vergangenen Jahr habe der Zyklon Gabrielle fünf erwachsene Exemplare und alle Küken bis auf eines getötet. In diesem Jahr seien hingegen bereits 13 der Jungvögel geflogen.
Die kleinen Vögel waren einst an den Küsten der Nordinsel und auch an Flussmündungen auf der Südinsel weitverbreitet. Heute gibt es nur noch zehn Brutpaare. Zu den größten Bedrohungen gehören neben Wetterereignissen wie Stürmen und Überflutungen die Zerstörung des natürlichen Lebensraums durch den Menschen sowie eingeführte
Raubtiere wie Ratten, Katzen, Igel und Marder. Aber auch Strandaktivitäten – darunter der Einsatz von Drohnen oder Lagerfeuer – stören die Tiere und vertreiben sie aus ihren Nestern.
- Nachrichtenagentur dpa