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Afghanistan: Taliban erschießen bekannten Volkssänger nahe Kabul


"Er war unschuldig"
Taliban erschießen bekannten Volkssänger nahe Kabul

Von dpa, mam

29.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Taliban-Kämpfer in Kabul: Der Sänger wurde in einer Provinz 100 Kilometer von Kabul entfernt erschossen.Vergrößern des Bildes
Taliban-Kämpfer in Kabul: Der Sänger wurde in einer Provinz 100 Kilometer von Kabul entfernt erschossen. (Quelle: Khwaja Tawfiq Sediqi/ap)

Sie tranken mit ihm Tee, dann erschossen sie ihn: In Afghanistan ist ein Volkssänger durch Kämpfer der Taliban ermordet worden. Internationale Beobachter fürchten nun die Rückkehr der Schreckensherrschaft.

Taliban-Kämpfer haben in der Provinz Baghlan, etwa 100 Kilometer nördlich der afghanischen Hauptstadt Kabul, einen Volkssänger umgebracht. Das berichtet die "Daily Mail".

Seine Familie teilte demnach mit, dass der Sänger Fawad Andarabi am Freitag im Andarabi-Tal, nach dem er benannt wurde, erschossen worden sei. Sein Sohn Jawad erzählte der "Daily Mail", dass die Taliban schon zuvor in das Haus seines Vaters gekommen waren. Sie hätten es durchsucht, aber auch Tee mit dem Musiker getrunken. Am Freitag hätten sie ihn dann aus seinem Haus gezogen und ihm in den Kopf geschossen.

Sohn: "Er war unschuldig"

Jawad verstehe nicht, was die Taliban dazu bewegt hatte, seinen Vater umzubringen. "Er war unschuldig, ein Sänger, der nur Leute unterhielt", sagte Jawad. Der ortsansässige Rat der Taliban habe ihm nun versprochen, den Mörder seines Vaters zu finden und zu bestrafen, so Jawad.

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National wie international zog die Ermordung des Sängers Aufmerksamkeit auf sich. Der ehemalige Innenminister Afghanistans Masoud Andarabi teilte auf Twitter ein Video, in dem der Musiker zu sehen ist. "Wie er hier sang, wird 'unser schönes Tal ... das Land unserer Vorfahren ...' der Brutalität der Taliban nicht nachgeben", schrieb Andarabi.

Callamard: Taliban von 2001 sind identisch mit Taliban von 2021

Auch Agnes Callamard, die Generalsekretärin von Amnesty International, verurteilte die Tat der Taliban. Auf Twitter schrieb sie, es gäbe "immer mehr Beweise dafür, dass die Taliban von 2021 mit den intoleranten, gewalttätigen und repressiven Taliban von 2001 identisch sind". Auch 20 Jahre später habe sich daran nichts geändert.

Die radikal-islamistische Terrorgruppe hatte am 14. August dieses Jahres die Macht über Afghanistan zurückerlangt. Schon einmal regierten sie zwischen 1996 und 2001 das Land. Viele Afghanen fürchten nun eine erneute Schreckensherrschaft der Terrormiliz, die einer extrem strikten Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia, folgt.

Verwendete Quellen
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