Luft wurde knapp Migranten wählen Notruf aus Lkw – und verschwinden
Plötzlich wurde die Luft knapp: Migranten haben aus einem Lkw heraus einen Notruf abgesetzt. Doch noch bevor die Polizei eintraf, flüchteten sie.
Migranten, denen auf der Ladefläche eines Lasters die Luft knapp wurde, haben mit einem Notruf auf sich aufmerksam gemacht. Die Gruppe habe im Aufleger eines Sattelzuges auf der Ladung gelegen – mit nur 30 Zentimetern Platz bis zum Dach, berichtete ein Sprecher der Autobahnpolizei im rheinland-pfälzischen Montabaur.
Einer der Migranten habe am Freitag per Handy den Notruf gewählt. Die Polizei habe versucht, den Anrufer über Handyortung zu finden. Kurz darauf hätten mehrere Anrufer gemeldet, eine Menschengruppe sei an der Rastanlage Heiligenroth aus einem Sattelzug gesprungen.
Acht Migranten aus Eritrea – Fahrer festgenommen
Polizisten stießen bei der Suche nahe der Raststätte sowie am Ortsrand von Heiligenroth auf acht Menschen, darunter einen Minderjährigen. Sie stammten nach eigenen Angaben aus Eritrea. Keiner von ihnen hatte den Angaben zufolge Ausweispapiere bei sich.
Der Lastwagenfahrer wurde wegen Schleuserverdachts vernommen. Der Sattelzug sei in den Niederlanden ohne seine Aufsicht beladen worden, gab er an. Als er in Belgien übernachtet habe, habe er aus Angst vor einem Ladungsdiebstahl die Türen des Aufliegers mit einem eigenen Vorhängeschloss gesichert. Erst beim Tanken in Heiligenroth habe er Klopfzeichen aus dem Auflieger gehört und die Türen geöffnet. Daraufhin seien sieben bis acht Menschen herausgesprungen und weggelaufen.
In Zusammenarbeit mit dem Ausländeramt Montabaur seien Strafverfahren im Zusammenhang mit der illegalen Einreise ohne Papiere eingeleitet worden, teilte die Polizei mit. Der Minderjährige sei dem Jugendamt übergeben worden. Die Migranten wollten nach eigenen Angaben ursprünglich nach England reisen.
- Nachrichtenagentur dpa