Enthaupteter Obdachloser Koblenz nimmt Abschied – Polizei ohne Spur
Auch sechs Wochen nach dem grausamen Tod eines Obdachlosen in Koblenz gibt es keine Spur zum Täter. Der Fall hat viele Menschen berührt. Einige nahmen nun Abschied von dem 59-Jährigen.
Sechs Wochen nach der Enthauptung eines Obdachlosen in Koblenz haben sich viele trauernde Bürger von dem Toten verabschiedet. Wegen der großen Anteilnahme am Tod von Gerd Michael Straten ließ ihn seine Familie in der Trauerhalle des Stadtteil-Friedhofs von Koblenz-Lützel aufbahren.
Dort war der geschlossene Holzsarg für die Bevölkerung zugänglich. Manche Bürger weinten, manche machten ein Kreuz, manche legten Blumen ab. Es waren keine große Menschenmengen, aber immer wieder kamen weitere Trauernde zu dem Friedhof in einem alten Park.
Auch ein Kondolenzbuch lag bereit. Ein Ehepaar schrieb dort beispielsweise: "Lieber Michael, in tiefer Trauer und maßlosem Entsetzen nehmen wir heute Abschied von Dir ... Dein Schicksal und grausamer Tod haben uns in den Grundfesten erschüttert."
Etwa 700 Hinweise, doch keine Spur vom Täter
In den vergangenen Wochen hatte die Rechtsmedizin in Mainz den Leichnam für die Ermittlungen gründlich untersucht. Straten war am 23. März tot auf dem Koblenzer Hauptfriedhof gefunden worden. Dort hatte er gelebt. Laut Polizei gibt es trotz rund 700 Hinweisen weiter keine heiße Spur. Eine etwa 30-köpfige Sonderkommission ermittelt.
Straten hatte in Koblenz mit Kunst gehandelt, Ende der 1990er Jahre aber sein Geschäft schließen müssen. Die Fahnder beschreiben ihn als zurückhaltend, freundlich und gebildet. Der 59-Jährige soll kaum oder keinen Alkohol getrunken und auch keine Drogen genommen haben.
- dpa