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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Angriff auf Wohnmobil in Namibia Leopard fällt deutschen Touristen an
Schauergeschichte in Namibia: Bei einem Urlaub in der Steppe wird ein deutsches Paar von einer Raubkatze angegriffen. Petra W. muss verzweifelt mit ansehen, wie ihr Mann um sein Leben kämpft.
Eigentlich wollten Hardy S., 61, und Petra W., 60, einen idyllischen Urlaub in der Natur verbringen. Das Paar aus Konstanz entschied sich, Namibia mit einem Wohnmobil zu bereisen – umgeben von exotischen Tierarten und fernab der Zivilisation.
Eines Nachts wurde das Abenteuer zum Albtraum. Das Paar schlief über Nacht im Wohnmobil im Kuiseb Canyon, wie die Zeitung "The Namibian" berichtete. S. hörte offenbar ein Kratzen an der Tür des Wohnmobils. Als er das Fenster schließen wollte, wird er von einem Leoparden angegriffen.
Kampf ums Überleben
Die Raubkatze verbiss sich in seine Kehle und versuchte, den 61-Jährigen aus dem Fenster zu ziehen. Die scharfen Krallen trennten die Kopfhaut des Mannes ab und skalpierten ihn laut dem Bericht von "The Namibian" förmlich. Seine Arme und Schultern wurden aufgerissen – S. kämpfte um sein Leben.
Petra W. brach in Panik aus und versuchte verzweifelt, ihren Mann festzuhalten. Laut der deutschsprachigen "Allgemeinen Zeitung" dauerte der Kampf vier Minuten lang. Schließlich gelang es Hardy S., seine Finger in die Augen des Leoparden zu drücken, erklärte Petra W. der Zeitung. Das Raubtier ließ den Mann los und die Frau zog ihren schwer verletzten Mann in das Fahrzeug.
Doch die Gefahr war noch lange nicht vorbei. Der Leopard umstreifte weiter das Wohnmobil, in dem S. und W. ausharrten. Das Paar versuchte mit Lärm, das Tier zu verjagen. Ohne Erfolg – der Leopard wartete auf dem Dach oder umstreifte das Fahrzeug.
Siebenstündige Operation
Petra W. konnte offenbar das große Wohnmobil nicht fahren, wie die "Bild" berichtete. Hardy S. kämpfte damit, bei Bewusstsein zu bleiben. "Ich habe mir die ganze Zeit nur gedacht, ich darf nicht ohnmächtig werden. Ich wusste, wenn ich einschlafe, dann ist es vorbei", sagte S. der "Allgemeinen Zeitung" später.
Das Paar musste auf Hilfe warten. Um sieben Uhr morgens wurden Farmer auf das Wohnmobil aufmerksam und verjagten den Leoparden. Danach verständigten sie laut "The Namibian" die Rettungskräfte. Im Krankenhaus kämpften die Ärzte sieben Stunden in einer Notfalloperation um das Leben des Deutschen, schreibt die "Bild".
S. hatte offenbar Glück im Unglück. Der Leopard habe die Hauptschlagader nur um Millimeter verfehlt, sagten die Ärzte nach der Operation. "Ich kann es noch nicht fassen, dass ich lebe", sagte S. der "Allgemeinen Zeitung". Mittlerweile ist sein Zustand stabil und er ist außer Lebensgefahr. Für eine Rückreise nach Deutschland ist er laut Medienberichten aber noch zu schwach.
In einer früheren Version des Artikel hatten wir geschrieben, dass das Paar aus Koblenz kommt. In Wirklichkeit wohnen Hardy S. und Petra W. in Konstanz. Wir bitten um Entschuldigung.