Firma bestätigt Junge Japanerin starb nach 159 Überstunden
Vier Jahre nach dem tödlichen Herzanfall einer jungen Reporterin gab ihr Arbeitgeber – der japanische Sender NHK – zu, dass ihr Tod auf Überarbeitung zurückzuführen sei. Der Sender hatte zuvor das hohe Arbeitspensum in Japan angeprangert.
Die 31-jährige Politikreporterin kam auf 159 Überstunden in einem Monat. Im Juli 2013 war sie tot in ihrem Bett gefunden worden. Sie starb an einem Herzanfall.
Tod durch Überarbeitung
Ein Jahr danach stellten die japanischen Behörden fest, dass ihr Tod mit Überarbeitung zusammenhänge. Sie hatte in dem Monat vor ihrem Tod nur zwei Tage frei gehabt.
Addiert man die Anzahl der Überstunden auf eine reguläre 40-Stunden-Woche, so muss die Frau zwischen zehn und fünfzehn Stunden täglich gearbeitet haben.
NHK verschwieg den Zusammenhang zunächst
Der Sender NHK machte den Fall aber erst vier Jahre später öffentlich. Der Tod der jungen Frau schockierte die japanische Öffentlichkeit besonders, denn NHK hatte immer wieder das hohe Arbeitspensum in Japan angeprangert und über Fälle von Überarbeitung in anderen Unternehmen berichtet.
Der öffentliche Sender kündigte am Donnerstag an, seine Arbeitskultur zu ändern.
"Karoshi" ist in Japan verbreitet
An Überarbeitung zu sterben, ist in Japan so verbreitet, dass dafür ein eigener Begriff geprägt wurde: "Karoshi" bedeutet "Tod durch Überarbeitung". In einer Studie von 2016 gaben 23 Prozent der befragten Unternehmen an, dass manche Mitarbeiter bis zu 80 Überstunden im Monat leisten würden. Ein Jahr zuvor dokumentierte die japanische Polizei 2159 Suizide, bei denen unteren anderem Probleme am Arbeitsplatz eine Rolle spielten.