Tödliches Unglück Elefant erschlägt junge Touristin mit seinem Rüssel
Einmal Elefanten ganz nah sein und mit ihnen baden: Dieser Traum ist einer jungen Touristin in Thailand zum Verhängnis geworden.
In Thailand hat ein Elefant in einem Dickhäuterzentrum eine junge Touristin getötet. Medienberichten zufolge schlug das 50 Jahre alte Weibchen so heftig mit seinem Rüssel zu, dass die 22-jährige Spanierin starb. Jetzt untersucht die thailändische Polizei den Vorfall. Der spanischen Nachrichtenagentur EFE zufolge ist das Elefantenzentrum "Koh Yao Elephant Care" auf der Insel Koh Yao Yai im Süden des Landes seither geschlossen.
Die 22-jährige Studentin war am Freitag mit ihrem Partner und anderen Urlaubern zusammen bei den Elefanten gewesen. Für viele Thailand-Fans ist eine hautnahe Begegnung mit den Dickhäutern ein Höhepunkt ihrer Reise. Das gemeinsame Baden mit den Tieren in Flüssen oder Tümpeln ist eine der Attraktionen in thailändischen Elefantencamps.
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Die Urlauber hatten die drei Elefanten des Zentrums in einem Gewässer gewaschen und abgeschrubbt. Aus bisher unbekannten Gründen griff das Elefantenweibchen auf einmal an. Der Direktor des Zentrums glaubt, dass das Tier vor irgendetwas plötzlich Angst bekommen haben muss. Das Elefantenweibchen habe seit Jahrzehnten Erfahrungen mit Touristen.
Tierschützer glauben, dass der Elefant unter Stress stand
Die Touristin wurde noch in ein nahes Krankenhaus gebracht, aber die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen. Die Jurastudentin war im Sommer für ein Auslandssemester nach Taiwan gegangen, am Ende des Jahres hatte sie von dort aus gemeinsam mit ihrem Partner eine Thailand-Reise unternommen.
Das spanische Außenministerium bestätigte den Todesfall. "Das Konsulat in Bangkok steht in Kontakt mit den Angehörigen und bietet ihnen alle notwendige konsularische Unterstützung an", zitierten spanische Medien eine Mitteilung des Ministeriums.
Tierschützer glauben, dass der Elefant wahrscheinlich wegen der ständigen Interaktionen mit Touristen unter großem Stress gestanden habe. Viele der in Dickhäuterzentren lebenden Elefanten werden fern ihres natürlichen Lebensraums gehalten und ständig zu für sie unnatürlichen Handlungen gezwungen. Tausende domestizierte Elefanten leben in Thailand mit ihren Mahouts (Elefantenführern) zusammen. In den vergangenen Jahren hat die viel kritisierte Ausbeutung der Tiere für touristische Reittouren stark nachgelassen. Seither bieten zahlreiche Elefantencamps, die zumeist als Auffangstationen für gerettete Tiere angepriesen werden, hautnahe, vermeintlich tierfreundliche Begegnungen mit Thailands Nationaltier an.
- elmundo.es: "Investigación sobre la muerte de la turista española en Tailandia: el elefante la desplazó con la trompa y se dio un golpe mortal" (Spanisch)
- elmundo.es: "'Estamos rotos': conmoción por la española víctima de un elefante en el grupo de estudiantes de Taiwan que dejó para ir de vacaciones a Tailandia" (Spanisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa